Kommentar – NOAK

Alltäglicher Balanceakt

Dr. Marlinde LehmannVon Dr. Marlinde Lehmann Veröffentlicht:

Bei einer NOAK-Therapie gilt es, die Balance zwischen wirksamer Schlaganfallprophylaxe und vertretbarem Blutungsrisiko zu finden. Wird – ohne Kontraindikation – eine Niedrig-Dosis-Therapie gewählt, um Komplikationen zu vermeiden, kann dies auf Kosten der Effektivität gehen, ohne Vorteile zu bringen.

Dieses Resümee haben im vergangenen Jahr US-Forscher nach Analyse der Daten von knapp 15.000 US-Patienten mit Vorhofflimmern gezogen. Auch eine Studie der Versorgungsforschung in Deutschland legt jetzt wieder eine relativ häufige – unnötige – Niedrig-Dosis-Therapie bei NOAK-Anwendern nahe.

Experten haben das Problem erkannt und den Hinweis, wenn immer möglich die empfohlene Dosierung zu nutzen, als eine von zehn Empfehlungen zu NOAKs berücksichtigt. Wichtig ist den Autoren dieser kürzlich veröffentlichten Top-Ten-Liste auch, eine optimale Therapieadhärenz sicherzustellen.

Wer hier Zweifel an der Zuverlässigkeit seiner Patienten hat, kann eine Therapie mit VKA (Vitamin-K-Antagonist) in Betracht ziehen. Zumindest die neue deutsche Studie der Versorgungsforschung legt bei Effektivität und Sicherheit für VKAs sogar eine Überlegenheit zu NOAKs nahe – Folge der regelmäßigen Kontrollen in der Praxis, die eine enge Patientenführung ermöglichen?

Lesen Sie dazu auch: Versorgungsforschung: NOAKs bei Vorhofflimmern wohl oft zu niedrig dosiert

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