Arzt und Patient als Team - und der Blutdruck sinkt deutlich

BONN (ner). Wird die Hypertonie-Behandlung partnerschaftlich zwischen Patient und Arzt abgesprochen, werden objektiv bessere Therapie-Ergebnisse erzielt als bei der herkömmlicherweise einseitigen Entscheidung. Dies ist das vorläufige Ergebnis eines Pilotprojektes, das beim Jahreskongreß der Hochdruckliga in Bonn vorgestellt worden ist.

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Die partnerschaftliche Entscheidungsfindung als Alternative zum paternalistischen Therapiekonzept stand im Zentrum einer Studie von Professor Roland E. Schmieder vom Institut für Präventionsmedizin am Klinikum Nürnberg und seiner Kollegen. Sie ist Teil eines Pilotprojektes zum Disease Management Programm Hypertonie im Praxisnetz Nürnberg Nord. Voraussetzung seien ein modulares Hypertonie-Seminar für die Patienten und ein Kommunikationstraining für Hausärzte gewesen, so Schmieder.

Insgesamt fünf Seminar-Module waren den teilnehmenden Patienten angeboten worden. Modul 1 war Pflicht, unter den weiteren Modulen konnte gewählt werden. Vermittelt wurden Informationen zum Bluthochdruck, zu damit verbundenen Gefahren und zu Möglichkeiten der Behandlung. Das Kommunikationstraining für Ärzte sollte das alltägliche Gesprächsverhalten ändern und sie in die Lage versetzen, besser auf die Patienten eingehen zu können.

In der Studiengruppe mit 63 Patienten sank der systolische Blutdruck durchschnittlich um 11 mmHg, der diastolische Druck um knapp 9 mmHg. In der Vergleichsgruppe mit 44 Patienten, die nicht an dem Projekt teilgenommen hatten, betrug die Blutdruckdifferenz lediglich minus 3/1 mmHg, berichtete Schmieder. Sowohl Patienten als auch Ärzte hätten die Arzt-Patienten-Gespräche nach den Schulungen positiv beurteilt. Die genaue Auswertung der Studie steht noch aus.

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