Valsartan und hochdosiertes HCT jetzt in einer Pille

BERLIN (gvg). Ärzten steht bei der Behandlung von Patienten mit arterieller Hypertonie künftig eine neue Behandlungsoption zur Verfügung. Das Präparat Provas® 160 maxx des Unternehmens Schwarz Pharma kombiniert 160 mg des AT1-Rezeptorantagonisten Valsartan mit 25 mg des Diuretikums Hydrochlorothiazid (HCT).

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Auf der Einführungsveranstaltung in Berlin betonte Professor Rainer Düsing von der Medizinischen Poliklinik der Uni Bonn die wachsende Bedeutung der Kombinationstherapie: "Die Wahrscheinlichkeit, daß eine Monotherapie den diastolischen Blutdruck um mehr als 10 mmHg senkt, liegt bei höchstens fünf Prozent", so der Hypertonie-Experte, der sich dabei auf eine noch nicht veröffentlichte Metaanalyse berief, in der 57 Hypertoniestudien ausgewertet wurden.

Bei dem neuen Präparat beurteilt Düsing vor allem die Kombination der AT1-Blockade mit der im Vergleich zu anderen Kombinationspräparaten erhöhten HCT-Dosis von 25 mg als therapeutisch günstig. Eine kürzlich im "British Medical Journal" (326, 2003, 1427) veröffentlichte Übersichtsarbeit sei zu dem Ergebnis gekommen, daß die Kombination aus 160 mg Valsartan und 25 mg HCT den systolischen Blutdruck im Mittel um 21 mmHg und den diastolischen Blutdruck um 11 mmHg senke. "Das ist so gut wie bei den meisten Dreierkombinationen", so Düsing.

Eine Kombination aus Valsartan und HCT habe zudem einen sehr günstigen Einfluß auf die Häufigkeit von unerwünschten Arzneimittelwirkungen. Daten der amerikanischen Zulassungsbehörde FDA zufolge senke die Hinzunahme von 160 mg Valsartan das unter 25 mg HCT alleine etwa elfprozentige Risiko einer Hypokaliämie um mehr als die Hälfte auf etwa 4,5 Prozent. Verglichen mit Kombinationen aus Valsartan und HCT in der niedrigeren Dosis von 12,5 mg sei das Hypokaliämierisiko diesen Daten zufolge bei stärkerer Wirksamkeit nur marginal erhöht, sagte Düsing.

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