Kardiale Todesrate bei Dialyse wurde nicht gesenkt

BERLIN (gvg). Bei Patienten mit terminaler Niereninsuffizienz unter Dialyse-Behandlung verhindert die Therapie mit einem ACE-Hemmer offenbar keine kardiovaskulären Ereignisse. Das hat eine Studie ergeben, die auf dem Europäischen Hypertoniekongreß in Paris vorgestellt worden ist.

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Dialyse-Patienten haben im Vergleich zur Normalbevölkerung ein mehr als zehnfach erhöhtes Risiko, an kardiovaskulären Ereignissen zu sterben. In der FOSIDIAL-Studie (FOSInopril in DIALysis) wurde daher untersucht, ob sich bei ihnen wie bei anderen Patienten mit erhöhtem kardiovaskulärem Risiko die Ereignisrate durch einen ACE-Hemmer senken läßt.

397 Dialysepatienten in mehreren französischen Kliniken nahmen teil. Sie erhielten zwei Jahre lang entweder den ACE-Hemmer Fosinopril oder Placebo, und zwar zusätzlich zur bestehenden Medikation. Die Basistherapie konnte bei Bedarf auch andere Antihypertensiva beinhalten, die nicht auf das Renin-Angiotensin-System wirken.

Die Erwartung der Forscher erfüllte sich nicht. Es gab nach zwei Jahren keinen signifikanten Unterschied zwischen beiden Patientengruppen bei kardiovaskulären Todesfällen oder nicht-tödlichen, kardiovaskulären Ereignissen. "Die Resultate zeigen, daß sich Ergebnisse großer Medikamentenstudien, an denen Dialysepatienten meist nicht beteiligt sind, nicht einfach auf Patienten mit terminaler Niereninsuffizienz übertragen lassen", so der Studienleiter Dr. Faiez Zannad vom Hôpital de Brabois in Nancy. Grund für den negativen Ausgang der Studie seien möglicherweise Besonderheiten des Salz- und Wasserhaushalts bei Dialysepatienten.

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