Nutzen von Losartan bei Vorhofflimmern groß

PARIS (gvg). Bluthochdruckpatienten mit Vorhofflimmern und solche mit isolierter, systolischer Hypertonie profitieren bei der Prophylaxe von Schlaganfällen besonders von einer Losartan-Therapie. Darauf hat Professor Björn Dahlöf von der Universität Göteborg auf dem Europäischen Hypertonie-Kongreß in Paris hingewiesen.

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Dahlöf war Leiter der LIFE-Studie (Losartan Intervention for Endpoint reduction in hypertension), bei der mit dem Angiotensin-II-Rezeptor-Antagonisten Losartan (Lorzaar®) bei Patienten mit Hypertonie und linksventrikulärer Hypertrophie die Schlaganfallrate um ein Viertel niedriger war als bei der Vergleichssubstanz, dem Betablocker Atenolol.

Deutlich ausgeprägter ist der Effekt bei Patienten mit Vorhofflimmern und mit isolierter, systolischer Hypertonie gewesen, wie Dahlöf auf einer Veranstaltung des Unternehmens MSD betont hat. "Bei Patienten mit Vorhofflimmern war mit Losartan die Schlaganfallrate um fast die Hälfte vermindert, bei isolierter, systolischer Hypertonie um 40 Prozent", so Dahlöf.

Der Hochdruckexperte hat Hochrechungen auf der Basis der LIFE-Ergebnisse vorgestellt, wonach durch konsequente Anwendung von Losartan bei Hypertonikern in fünfeinhalb Jahren europaweit 125 000 erste Schlaganfälle vermieden werden könnten. Eine neue, in Paris vorgestellte Wirtschaftlichkeitsanalyse belegte zudem, daß sich durch die Losartan-Therapie die durchschnittlichen, schlaganfallbezogenen Kosten pro Patient über 5,5 Jahre um knapp 1000 Euro senken lassen.

Wurden diese Einsparungen mit den zusätzlichen Therapiekosten verrechnet, ermittelten die Untersucher Kosten von etwa 4500 Euro pro gewonnenem Lebensjahr. "Das liegt eindeutig in dem Bereich, der bei anderen kardiovaskulären Interventionen als kosteneffektiv angesehen wird", so Dahlöf .

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