Mit Valsartan weniger Diabetes und Herzschwäche

HANNOVER (grue). Bei einer blutdrucksenkenden Therapie mit Val-sartan gibt es weniger Diabetes-Neuerkrankungen als bei einer Therapie mit einem Kalziumantagonisten. Außerdem kommt es mit dem Sartan seltener zu einer Herzinsuffizienz, wie die Analyse von Daten aus der VALUE-Studie ergeben hat.

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In VALUE (Valsartan Antihypertensive Long-term Use Evaluation Trial) wurden über 15 000 Hypertoniker mit hohem Risiko für eine Gefäßerkrankung für im Mittel 4,2 Jahre mit dem Angiotensin-Rezeptorblocker Valsartan (Diovan®) oder dem Kalzium-Antagonisten Amlodipin behandelt.

Die kardialen Morbiditäts- und Mortalitätsraten waren in beiden Gruppen nahezu gleich. "Allerdings lag der Blutdruck in der Valsartan-Gruppe vermutlich wegen zu geringer Dosierung durchweg um 2 mmHg systolisch höher als in der Amlodipin-Gruppe", sagte Professor Roland Schmieder von der Universität Erlangen-Nürnberg. Anfangs habe der Unterschied sogar bis zu 5 mmHg betragen, weshalb die Medikamenteneffekte auf die Studienendpunkte in den ersten sechs Monaten kaum zu vergleichen seien, so Schmieder auf einer Veranstaltung des Unternehmen Novartis in Hannover.

Deshalb wurde ab diesem Zeitpunkt ein weiteres statistisches Verfahren angewandt, das die Blutdruckunterschiede adjustiert. Durch Auswertung von etwa 10 000 Patientendaten ergab sich daraus ein nicht-signifikanter Vorteil im primären kardialen Endpunkt zugunsten von Valsartan.

Deutlicher fiel der Unterschied beim sekundären Endpunkt Herzinsuffizienz aus. "Bei gleichen Blutdruckwerten wurde für Valsartan eine um 19 Prozent verringerte Rate an Herzinsuffizienz ermittelt", sagte Schmieder.

Das Risiko für Herzinsuffizienz hänge zwar bekanntlich entscheidend von der Qualität der Blutdruckeinstellung ab, Valsartan scheine aber noch weitere kardioprotektive Effekte zu haben, was den signifikanten Vorteil im Vergleich zu Amlodipin begründen dürfte, so Schmieder.

Ein Vorteil für das Sartan zeigte sich auch für einen anderen Endpunkt, bei dem Valsartan unabhängig vom statistischen Verfahren überlegen war: Bei dem Sartan gab es im Vergleich zu Amlodipin 23 Prozent weniger Neuerkrankungen an Typ-2-Diabetes.

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