Kindern mit Lungenhochdruck hilft Sildenafil

SAN FRANCISCO (ner). Kinder und Jugendliche mit Lungenhochdruck können unter Sildenafil-Behandlung ihre körperliche Leistungsfähigkeit steigern. Auch hämodynamische Parameter bessern sich, wie eine Pilotstudie ergeben hat.

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In der Studie sind 14 Kinder und Jugendliche im Alter zwischen fünf und 18 Jahren an der University of California in San Francisco ein Jahr lang mit dem Phosphodiesterasehemmer Sildenafil behandelt worden. Dr. Ian Adatia vom Kinderkrankenhaus der Stadt und seine Kollegen verabreichten den Patienten durchschnittlich 0,5 mg Sildenafil pro kg Körpergewicht viermal täglich.

Innerhalb eines halben Jahres verlängerte sich die Sechs-Minuten-Gehstrecke von durchschnittlich 280 auf 440 Meter. Danach blieb die körperliche Leistungsfähigkeit konstant (Circulation 111, 2005, 3274).

Der arterielle Lungendruck sank ebenfalls signifikant, wie Adatia und seine Mitarbeiter durch den Vergleich der Ergebnisse von Herzkatheter-Untersuchungen bei neun der Studienteilnehmer vor Beginn der Studie und nach einem Jahr festgestellt haben. Der systemische Blutdruck veränderte sich dagegen nicht. Die Behandlung wurde gut vertragen.

Die pulmonale Hypertonie geht mit einer sehr hohen Sterblichkeit einher. Bis vor kurzem waren die therapeutischen Möglichkeiten sehr begrenzt.

Von dem Phosphodiesterasehemmer Sildenafil erhoffen sich Experten eine erhebliche Verbesserung der Symptome und der Belastbarkeit sowie die Verbesserung der Prognose. In den USA ist das Mittel bereits bei Erwachsenen in dieser Indikation zugelassen, und zwar als Revatio. Die Zulassung für Deutschland wird Ende des Jahres erwartet.

Bisher werden die Patienten mit Endothelin-Rezeptor-Antagonisten sowie mit Prostanoiden behandelt. Es wird allgemein erwartet, daß sich künftig Kombinationsbehandlungen durchsetzen werden.

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