Lercanidipin wird besonders gut vertragen

BERLIN (gvg). Neue Studiendaten verschaffen der Therapie mit einem Dihydropyridin-Kalziumantagonisten gegen Hypertonie Rückenwind. Die Substanz Lercanidipin kann mit guter Verträglichkeit und einem nephroprotektiven Effekt Pluspunkte sammeln.

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Unter anderem durch die ASCOT-Studie hat die Diskussion um den Stellenwert von Kalziumantagonisten in der Hypertonietherapie wieder an Fahrt gewonnen. Wie berichtet schnitten in dieser Studie Patienten, die mit einem modernen Kalziumantagonisten vom Dihydropyridintyp und bei Bedarf mit einem ACE-Hemmer behandelt wurden, bei der Prophylaxe kardiovaskulärer Ereignisse besser ab als jene, die mit Atenolol und einem Thiaziddiuretikum therapiert wurden.

Daß moderne Kalziumantagonisten in Hypertoniestudien so günstig abschneiden, führte der Greifswalder Pharmakologe Professor Heyo Kroemer beim Hochdruckliga-Kongreß in Berlin auf strukturelle Unterschiede im Vergleich zu älteren Substanzen zurück. So werde durch Molekülgruppen, die zu einer besseren Fettlöslichkeit führen, eine bessere Integration in Zellmembranen und eine längere Halbwertszeit erreicht. Dadurch wird die Wirkung der Substanzen auf Blutdruck und Herzfrequenz stabiler.

Als sehr günstig bewertete Kroemer auf einer Veranstaltung des Unternehmens Berlin-Chemie die Verträglichkeit des jüngsten Vertreters der Dihydropyridine, der Substanz Lercanidipin (vom Unternehmen als Carmen® angeboten). Vor allem bei der Ödemneigung gebe es hier Vorteile. So sei für Lercanidipin eine Ödemhäufigkeit von 2,1 Prozent nach zweijähriger Therapie beschrieben. Andere moderne Dihydropyridine kämen zum Teil auf viermal höhere Werte, berichtete Kroemer.

Günstige Daten gebe es für Lercanidipin auch bei der Nephroprotektion, sagte Dr. Lars Rothermund von der Charité Berlin. So sei in der DIAL-Studie (Diabete Ipertensione Albuminuria Lercanidipin) belegt worden, daß 10 bis 20 Milligramm Lercanidipin eine Mikroalbuminurie bei Diabetikern mit Hypertonie in neun Monaten um 20 Prozent verringern.

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