Blutdrucksenkung reicht bis in den Morgen

BERLIN (hbr). Der langwirksame AT1-Blocker Telmisartan senkt hohe Blutdruckwerte 24 Stunden lang. Das ermöglicht in Mono- und Kombitherapie eine gute Blutdruckkontrolle bis in die Morgenstunden.

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Wie wichtig gute Blutdruckwerte auch am Morgen sind, belegen Daten von 519 Hypertonikern in Japan. Bei ihnen wurden im Mittel 41 Monate lang die Blutdruckwerte bestimmt. Patienten, die morgens einen überschießenden Druckanstieg von systolisch mindestens 55 mmHg im Vergleich zum Blutdruck im Schlaf hatten, hatten ein fast dreimal höheres Schlaganfallrisiko als solche mit geringerem Anstieg.

Das berichtete Professor Peter Trenkwalder vom Klinikum Starnberg beim Hochdruckliga-Kongreß in Berlin. Da stimmt das Ergebnis der "Screening-Aktion Morgenhochdruck" des Unternehmens Boehringer Ingelheim und der Hochdruckliga doch bedenklich: Von 60 000 Hypertonikern erreichte nicht einmal jeder Vierte am Morgen einen Blutdruckwert unter 140/90 mmHg.

    Kombination mit Thiazid bringt Vorteil.
   

Eine über 24 Stunden anhaltende Blutdrucksenkung bis in den Morgen hinein ist mit Telmisartan (vom Unternehmen als Micardis® angeboten) möglich. Das belegen Studien zur Mono- und jetzt auch zur Kombinationstherapie. Verglichen wurde zum Beispiel der Therapieerfolg mit 80 mg Telmisartan und 160 mg Valsartan bei 500 Teilnehmern.

Die Blutdruckreduktion am Ende des 24-Stunden-Dosierungsintervalls zeigt klare Unterschiede: Der Effekt von Valsartan ließ gegen Abend nach. Telmisartan habe bis morgens gleichmäßig weitergewirkt, so Trenkwalder bei einer Veranstaltung von Boehringer Ingelheim.

Der Vorteil im ausklingenden Dosierungsintervall bleibt auch in Kombination erhalten. Das belegen neue Daten der SMOOTH (Study of Micardis® On Obese Type-2-diabetics with Hypertension)-Studie.

Darin erhielten hypertone, übergewichtige Typ-2-Patienten täglich 80 mg Telmisartan plus 12,5 mg Hydrochlorothiazid (Micardis® Plus) oder 160 mg Valsartan mit 12,5 mg Hydrochlorothiazid. Die Reduktion sowohl der systolischen als auch der diastolischen Werte in den letzten sechs Stunden der 24-Stunden-Dosis belegt deutliche Vorteile für die Telmisartan-Kombination, betonte Trenkwalder.

Ein Monotherapie-Vergleich von täglich 80 mg Telmisartan und 10 mg Ramipril fiel ähnlich aus - die Wirkung des ACE-Hemmers ließ in den letzten Stunden nach. Zudem wirkte Telmisartan über die gesamten 24 Stunden besser. In dieser Studie waren 813 Hypertoniker 14 Wochen lang behandelt worden.

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