Nierenkranke brauchen oft zwei Antihypertensiva

WIESBADEN (grue). Damit nierenkranke Patienten mit Proteinurie einen gut eingestellten Blutdruck haben, müssen mindestens zwei Antihypertensiva kombiniert werden. Selbst bei unkomplizierter Hypertonie reicht eine blutdrucksenkende Monotherapie meist nicht aus.

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Im aktuellen "Leitfaden 2006" der Deutschen Hochdruckliga (DHL) zur Hypertonie-Therapie wird deshalb die initiale Behandlung mit einer niedrigdosierten Zweierkombination empfohlen. Die DHL sieht darin eine Alternative zur Monotherapie, die zwar auch empfehlenswert ist, aber oft nicht ausreicht. Denn: Ein normaler Blutdruck liegt nach der aktuellen Klassifikation unter 130 / 85 mmHg. Ein medikamentös behandelter Hypertoniker sollte zumindest Werte unter 140 / 90 mmHg erreichen.

Überzeugende Studiendaten zu RAS-Hemmer plus Diuretika

Daran hat Professor Peter Dominiak aus Lübeck bei einer Veranstaltung des Unternehmens Berlin-Chemie in Wiesbaden erinnert. Für Diabetiker und Patienten mit Niereninsuffizienz liegt das angepeilte Ziel sogar unter 130 / 80 mmHg.

Bei einer Protein-Ausscheidung von mehr als einem Gramm pro Tag sollte ein Druck von 125 / 75 mmHg nicht überschritten werden. "Das klappt ohnehin nur mit zwei oder mehr Medikamenten. Aber auch für die breite Masse der Hypertoniker sind zumindest Zweifach-Kombinationen üblich und nötig", sagte Dominiak.

Die Frage nach der idealen Kombination sei aber schwierig zu beantworten. Überzeugend sei die Studienlage für die von der DHL aufgelisteten Kombinationen, etwa RAS-Hemmer plus Diuretika. Aus Patientensicht sind fixe Kombinationen vorteilhaft, weil sie dann nur jeweils eine Tablette einnehmen müssen.

Hohe Ansprechraten mit einer Kombitherapie

Eine additive Wirkung läßt sich zum Beispiel mit dem Angiotensin-Rezeptorblocker Olmesartan plus Hydrochlorothiazid erzielen, einer in Votum® plus enthaltenen festen Kombination. Der niedrigdosierte Diuretikum-Anteil sorgt dafür, daß der Blutdruck stärker als nur mit Olmesartan (Votum®) gesenkt wird.

Darüber hinaus wird mit der gut verträglichen Medikamenten-Kombination eine hohe Ansprechrate erzielt, berichtete Dominiak. Sie betrage ungefähr 80 Prozent.

Die Fixkombination sei besonders für Patienten mit Herzinsuffizienz, Nephropathie oder Diabetes mellitus geeignet.

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