Niedrigdosierte Kombi hat Vorteil für Hypertoniker

WIESBADEN (grue). Zwei von drei Patienten mit Bluthochdruck werden heute kombiniert statt mit Einzelsubstanzen behandelt. Eine niedrigdosierte Zweierkombination eignet sich auch für neu-diagnostizierte Hypertoniker.

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Die niedrigdosierte primäre Kombinationstherapie steht in den Empfehlungen der Deutschen Hochdruckliga gleichberechtigt neben der Therapie mit Monosubstanzen, hat Professor Peter Trenkwalder vom Klinikum Starnberg beim Internisten-Kongress in Wiesbaden erinnert.

Diese Kombitherapie ist zum Beispiel in der STRATHE-Studie (Strategies of Treatment in Hypertension Evaluation) erfolgreich geprüft worden. Darin standen drei blutdrucksenkende Strategien auf dem Prüfstand. Ein Drittel der Hypertoniker bekam eine sequenzielle Monotherapie, beginnend mit 50 mg Atenolol, gefolgt von 50 mg Losartan und danach 5 mg Amlodipin.

Die Patienten im zweite Studienarm erhielten gestuft erst 40, dann 80 mg Valsartan und bei Bedarf noch zusätzlich ein Thiaziddiuretikum. Eine dritte Gruppe wurde von Anfang an mit einer Fixkombination aus Perindopril plus Indapamid (1 Tablette Preterax® in bedarfsgerechter Dosierung) behandelt.

"Die Kombitherapie mit ACE-Hemmer plus Diuretikum senkte den Blutdruck am stärksten und war am einfachsten in der Anwendung", sagte Trenkwalder bei einer von Servier unterstützten Veranstaltung. 62 Prozent erreichten damit normale Blutdruckwerte, im Vergleich zu 47 Prozent mit der Stufentherapie und 49 Prozent mit der zuletzt gewählten Monotherapie.

Bei erhöhtem Risiko ist initiale Kombitherapie sinnvoll

Ein solches "Ausprobieren" verschiedener Monotherapien sei ohnehin kaum noch zeitgemäß, so Trenkwalder. Die Stufentherapie habe zwar noch bei unproblematischer essenzieller Hypertonie weiterhin ihren Stellenwert. "Für Patienten mit zusätzlichen Risiken ist aber von Anfang an eine Kombitherapie sinnvoll", betonte Trenkwalder. Perindopril plus Indapamid etwa sei zur Blutdrucksenkung bei Linksherzhypertrophie und Diabetes mellitus eine gute Wahl. Auch in der Sekundärprävention nach Schlaganfall hat sich diese Kombination bewährt, wie die PROGRESS-Studie gezeigt hat.

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