Kardiovaskuläres Risiko für Lebendspender nicht erhöht

SAN FRANCISCO (nsi). Haben Nierenlebendspender ein höheres Risiko für Herzkreislauf-Krankheiten als Menschen mit beiden Nieren? Nein, so das Ergebnis einer großen Untersuchung zu dieser Frage.

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Endgültig scheint die Frage allerdings nicht beantwortet. Denn der Beobachtungszeitraum betrug durchschnittlich sechs Jahre (1 bis 13 Jahre). Und das sei relativ kurz, räumt Studienleiter Professor Amit Garg von der University of Western Ontario in London in Kanada ein. Die Studie ist bei der Jahrestagung der USGesellschaft für Nephrologie in San Francisco vorgestellt worden.

Für jeden Einzelnen von 1278 Lebendspendern der Studie haben die Forscher je fünf Teilnehmer gesucht, die bei Alter, Geschlecht, Konsultation von Ärzten in der Vergangenheit und Einkommen mit dem Lebendspender ähnlich waren (6369 Kon- trollpersonen). Die Spender waren bei der Nephrektomie im Mittel 41 Jahre alt. "Die Studie war so aufgebaut, dass mit einer Wahrscheinlichkeit von 80 Prozent Unterschiede in den primären Endpunkten Tod oder erstes kardiovaskuläres Ereignis wie Herz- oder Hirninfarkt, Angioplastie oder koronarer Bypass erkennbar geworden wären", erläuterte Garg. Sekundärer Endpunkt war die Entwicklung eines Hypertonus.

In den primären Endpunkten unterschieden sich die Nierenspender nicht signifikant von den Kontrollpersonen. Einen statistisch signifikanten Unterschied gab es jedoch bei der Entwicklung eines Bluthochdrucks: Ab dem 10. Jahr nach der Nephrektomie war der Blutdruck bei den Spendern im Mittel 5 mmHg höher als bei den Kontrollpersonen. Von diesen bekamen etwa zwölf Prozent in der Studie einen Bluthochdruck im Vergleich zu 16,3 Prozent der Lebendspender. Diese Unterschiede seien aber möglicherweise auch darauf zurückzuführen, dass die Patienten nach Nephrektomie häufiger zum Arzt gegangen seien, gab Garg zu bedenken.

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