OP am schlagenden Herzen hat Vorteile

MÜNCHEN (sto). Die Sterberate nach einer Bypaß-Operation ist bei Frauen etwa doppelt so hoch ist wie bei Männern. Wenn die Bypaß-Op am schlagenden Herzen, also ohne Herz-Lungen-Maschine, vorgenommen wird, kann die Rate um bis zu 42 Prozent gesenkt werden.

Veröffentlicht:

Vorteil einer Bypaß-Op am schlagenden Herzen sei ein insgesamt geringeres operatives Trauma, weil kleinere Schnitte möglich seien, erläuterte die Münchner Herzchirurgin Professor Sabine Hellevi Däbritz vom Universitätsklinikum Großhadern.

Bei dem als "Off pump coronary artery bypass (OPCAB)" bezeichneten Verfahren ist das Risiko für postoperative Komplikationen wie Blutungen, Schlaganfall oder Nierenfunktionsstörungen geringer, sagte Däbritz bei einer Veranstaltung des Unternehmens Guidant in München.

Um bei einer Bypass-Op am schlagenden Herzen eine Gefäßnaht machen zu können, werden während des Eingriffs sogenannte Stabilisatoren verwendet, mit denen ein kleiner Teil des Herzens so gesichert wird, daß dort keine Herzmuskelbewegungen stattfinden. Das Herz schlage zwar weiter, werde aber an der Nahtstelle für kurze Zeit ruhig gestellt, erläuterte die Herzchirurgin.

Beim OPCAB-Verfahren werden mehrere Nachteile vermieden, die mit dem Einsatz der Herz-Lungen-Maschine und der Umleitung des Blutes verbunden sind. So können immunologische Entzündungsreaktionen praktisch ausgeschlossen werden, erklärte Däbritz.

Auch für die Entnahme einer Vene oder einer Arterie aus dem Bein oder dem Unterarm gebe es inzwischen schonendere Verfahren, die den Hei-lungsverlauf begünstigen, berichtete Däbritz. So können Venen endosko-pisch entnommen werden, so daß die Operationswunde sehr klein gehalten werden kann. Die minimale Narbenbildung sei für Frauen von erheblichem Interesse, sagte Däbritz. Doch auch Männer würden zunehmend auf kosmetisch befriedigende Operationsergebnisse achten.

Mehr zum Thema

Frühjahrstagung des Hausärztinnen- und Hausärzteverbands

Herzinfarkt oder Panikattacke? Der Chatbot weiß Bescheid

Aktuelle Analyse

KHK – positiver Abwärtstrend

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Eine pulmonale Beteiligung bei Patienten mit chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen (CED) kann sich mit Stridor, Husten, Dyspnoe und Auswurf manifestieren. Sie zeigt in der Lungenfunktionsprüfung meist ein obstruktives Muster.

© Sebastian Kaulitzki / stock.adobe.com

Morbus Crohn und Colitis ulcerosa

Wenn der entzündete Darm auf die Lunge geht

Die elektronischen Monitoring-Devices könnten gezielt Patienten mit unkontrollierter Erkrankung verordnet werden, um zu messen, ob es bei der Inhalation an der Regelmäßigkeit, der Technik oder an beidem hapert und dann genau da zu schulen, wo es Probleme gibt.

© tadamichi / stock.adobe.com

Neue Möglichkeiten

So hilfreich können Smart Inhaler bei Asthma oder COPD sein