Herzinfarkt wird immer öfter überlebt

NEW ORLEANS (gwa). Gute Nachrichten aus den USA: Immer weniger Menschen sterben dort an einem Herzinfarkt. Die Infarkt-Mortalitätsrate ist besonders bei Frauen mit Diabetes von 1994 bis 2002 stark gesunken, und zwar von etwa 18 auf zwölf Prozent. Damit haben Diabetikerinnen inzwischen dieselbe Chance wie Frauen ohne Diabetes, einen Herzinfarkt zu überleben.

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Das ist vor allem ein Verdienst der behandelnden Kollegen, die offensichtlich Patienten mit erhöhtem kardiovaskulärem Risiko intensiver therapieren als früher.

Diese Daten von mehr als 1,4 Millionen Patienten mit Herzinfarkt aus den Jahren 1994 bis 2002 des US-amerikanischen Herzinfarktregisters (National Registry of Myocardial Infarction) NRMI hat jetzt Dr. Darren K. McGuire von der Universität in Dallas beim ACC in New Orleans vorgestellt und damit viel Aufsehen erregt.

Die Analyse von Daten aus Krankenakten der am NRMI teilnehmenden Kliniken belegt auch: Ebenfalls stark reduziert werden konnte die Infarktsterblichkeit bei Frauen ohne Diabetes (Reduktion von etwa 16 auf zwölf Prozent) sowie bei Männern mit Diabetes (von 14 auf jetzt elf Prozent) und ohne (von etwa neun auf jetzt acht Prozent). Insgesamt ist die Infarktmortalität bei Diabetikern von 16 auf jetzt zwölf Prozent gesunken, bei Nichtdiabetikern von zwölf auf knapp zehn Prozent.

Einen der Hauptgründe für diesen Erfolg der behandelnden Kollegen liefert das US-Register auch: Acetylsalicylsäure nahmen im Jahr 2002 am Tag der stationären Aufnahme 76 Prozent der Patienten mit Diabetes und 80 Prozent der Patienten ohne Diabetes ein, ACE-Hemmer 31 und 22 Prozent sowie Betablocker in beiden Gruppen jeder zweite.

Im Vergleich zu 1994 nehmen von allen Infarktpatienten demnach insgesamt zehn Prozent mehr ASS ein, über 30 Prozent mehr Patienten Betablocker und über 20 Prozent mehr ACE-Hemmer.

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