Nitrat-Therapie ohne eine Nitrat-Toleranz

JENA (otc). Eine neue Studie bestätigt für Penta-Erythrityl-Tetranitrat (PETN, Pentalong®), daß es bei Patienten mit Angina pectoris in Wirksamkeit und Verträglichkeit Isosorbiddinitrat (ISDN) nicht unterlegen ist. Zudem induziert PETN keine Nitrat-Toleranz und ruft auch selten Kopfschmerzen hervor.

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In der Studie wurde die Wirksamkeit und Verträglichkeit von PETN und ISDN bei Patienten mit stabiler Angina pectoris nach zwölfwöchiger Therapie verglichen. Vorgestellt hat sie Professor Walter Lehmacher von der Universität Köln bei einem von Alpharma-Isis unterstützten Experten-Treffen in Jena. Die Studie wurde jetzt veröffentlicht (Z. Kardiol. 93, 2004, Suppl. 5, 112). ISDN gilt als das Standardnitrat und ist - nach dem Arzneiverordnungsreport 2004 - das am häufigsten verordnete Koronartherapeutikum.

Das Hauptkriterium in der Studie war die Ermittlung der Gesamt-Belastungskapazität ("total exercise capacitiy", TEC). Die Patienten erhielten entweder zweimal täglich je eine Tablette mit 80 mg PETN und je eine Placebo-Tablette oder zweimal täglich je eine Placebo-Tablette und je eine Tablette mit 20 mg ISDN Retard®.

Mit der Dosisverteilung auf morgens und mittags wurde die therapeutische Wirkung möglichst langfristig aufrechterhalten und durch nitratfreie Intervalle von mindestens zwölf Stunden täglich die mögliche Entwicklung einer Nitrat-Toleranz umgangen. Die Wirksamkeit der beiden Medikamente wurde anhand eines standardisierten Belastungs-Toleranz-Testes untersucht. Insgesamt 347 Patienten beendeten die Studie planmäßig - davon waren 172 in der PETN-Gruppe und 175 in der ISDN-Gruppe.

Die Ergebnisse: Während der Therapie mit PETN stieg die Belastungskapazität von Woche 6 zur Woche 12, wohingegen sie bei ISDN sank. Dies spricht für die fehlende Toleranzentwicklung unter PETN.

Patienten einiger Subgruppen, zum Beispiel solche mit starker Belastungseinschränkung oder mit ACE-Hemmern als Co-Therapie, profitierten besonders von der PETN-Therapie. Unerwünschte Wirkungen wurden bei fünf PETN-Patienten (2,8 Prozent) und bei elf ISDN-Patienten (6,1 Prozent) festgestellt. Dabei handelte es sich bei drei versus sieben Patienten um Kopfschmerzen, berichtete Lehmacher.

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