KHK: je tiefer das LDL, desto besser

ORLANDO (ob). Eine intensive Lipidtherapie mit Atorvastatin, die das LDL-Cholesterin deutlich unter die heute empfohlenen Zielwerte senkt, schützt nicht nur nach akutem Koronarsyndrom, sondern auch bei stabiler KHK deutlich besser vor kardiovaskulären Ereignissen als eine konventionelle Therapie. Dies belegen jetzt die Ergebnisse der TNT-Studie.

Veröffentlicht:

Wie stark sollte die LDL-Cholesterinsenkung bei KHK sein, um klinisch optimal wirksam zu sein? Derzeit wird für die Sekundärprävention ein Zielwert von 100 mg/dl empfohlen. In der PROVE-IT-Studie konnte jedoch kürzlich gezeigt werden, daß eine noch stärkere Senkung mit 80 mg Atorvastatin - der erreichte LDL-Wert lag im Schnitt bei 62 mg/dl - bei Hochrisikopatienten mit akutem Koronarsyndrom auch mehr klinischen Nutzen bringt.

Die gleiche Erfahrung machten Lipidforscher jetzt in der beim ACC-Kongreß vorgestellten TNT-Studie (Treating for New Targets). In dieser Studie sind 10 001 klinisch stabile Patienten mit manifester KHK knapp fünf Jahre lang entweder mit 10 mg oder 80 mg Atorvastatin (in Deutschland Sortis®) pro Tag behandelt worden.

In der nach konventionellen Maßstäben mit 10 mg Atorvastatin behandelten Gruppe sank das LDL-Cholesterin im Mittel auf 101 mg/dl, wogegen in der Gruppe mit aggressiverer Lipidsenkung ein Wert von 77 mg/dl erreicht wurde.

Durch die stärkere Lipidsenkung wurde die Inzidenz schwerwiegender kardiovaskulärer Ereignisse (koronar bedingter Tod, Myokardinfarkt, Reanimation nach Herzstillstand, Schlaganfall) im Vergleich zur weniger intensiven Therapie signifikant um 22 Prozent reduziert (Inzidenzrate: 8,7 versus 10,9 Prozent). Die Behandlung mit 80 mg Atorvastatin führte auch zu einer signifikanten Senkung der Schlaganfallrate um 25 Prozent. Nach Einschätzung von Studienleiter Professor John LaRosa aus New York bewies Atorvastatin in beiden Behandlungsgruppen eine gute Verträglichkeit.

Lesen Sie dazu auch den Hintergrund: Das Prinzip "Je tiefer, umso besser" gilt jetzt auch für die Lipidsenkung bei Patienten mit stabiler KHK

Mehr zum Thema

Frühjahrstagung des Hausärztinnen- und Hausärzteverbands

Herzinfarkt oder Panikattacke? Der Chatbot weiß Bescheid

Aktuelle Analyse

KHK – positiver Abwärtstrend

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Gefangen in der Gedankenspirale: Personen mit Depressionen und übertriebenen Ängsten profitieren von Entropie-steigernden Wirkstoffen wie Psychedelika.

© Jacqueline Weber / stock.adobe.com

Jahrestagung Amerikanische Neurologen

Eine Frage der Entropie: Wie Psychedelika bei Depressionen wirken

Gesundheitsminister Lauterbach hat angekündigt, den Entwurf für die Klinikreform am 8. Mai im Kabinett beraten lassen zu wollen. 

© picture alliance / Geisler-Fotopress

Großes Reformpuzzle

So will Lauterbach den Krankenhaus-Sektor umbauen