Bei Alpin-Ski ist Infarkt schwerer als bei Langlauf

GARMISCH (grue). Anstrengung, Stress und Flüssigkeitsmangel sind bekannte Trigger für einen Herzinfarkt. Beim Wintersport können diese Risikofaktoren zusammentreffen. Dennoch sind kardiale Notfälle am Berg selten.

Veröffentlicht:

204 Wintersportler sind in den vergangenen acht Jahren als kardiale Notfälle von der Piste ins Klinikum Garmisch-Partenkirchen transportiert worden. Das sind weniger als fünf Prozent aller Infarkt-Patienten der Klinik.

Wie Dr. Frank Dotzer vom Klinikum berichtete, hatten von den Skilangläufern 72 Prozent eine bekannte KHK, davon 54 Prozent eine Dreigefäß-Erkrankung. Sie waren im Schnitt älter und kränker als die Abfahrtsläufer, von denen mehr als ein Drittel vor dem Infarkt keine KHK hatte. "Allerdings waren bei diesen Patienten die Infarkte größer als bei den Nutzern der Loipen", sagte Dotzer.

Bei den Alpinisten dauerte es wegen des schwierigen Transportes in die Klinik länger bis zur Rekanalisation (188 versus 144 Minuten). Die 30-Tage-Mortalität betrug 3,3 Prozent (alpin) und 4,5 Prozent (nordisch).

Um Patienten mit akutem Koronarsyndrom am Berg schnell zu helfen, empfiehlt sich folgendes Vorgehen, in Ergänzung zu üblichen medikamentösen Allgemeinmaßnahmen: Rettungshubschrauber anfordern, schonender liegender Transport mit erhobenem Oberkörper, Schutz vor Kälte, Sauerstoff-Zufuhr, lückenlose EKG-Überwachung, Bereitschaft zur Defibrillation, und Voranmeldung in eine Klinik mit interventioneller Kardiologie.

Mehr zum Thema

Frühjahrstagung des Hausärztinnen- und Hausärzteverbands

Herzinfarkt oder Panikattacke? Der Chatbot weiß Bescheid

Aktuelle Analyse

KHK – positiver Abwärtstrend

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Schwere Infektionen mit Antibiotika richtig behandeln: Behandlungsmythen, die so nicht stimmen.

© bukhta79 / stock.adobe.com

Richtig handeln bei Infektionen

Drei Mythen bei der Antibiotika-Therapie

Eine pulmonale Beteiligung bei Patienten mit chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen (CED) kann sich mit Stridor, Husten, Dyspnoe und Auswurf manifestieren. Sie zeigt in der Lungenfunktionsprüfung meist ein obstruktives Muster.

© Sebastian Kaulitzki / stock.adobe.com

Morbus Crohn und Colitis ulcerosa

Wenn der entzündete Darm auf die Lunge geht