Täglich Siesta - so könnten Herzinfarkte verhindert werden

ATHEN (mal). Sport und Mittelmeerdiät tun dem Herzen gut. Offenbar aber auch regelmäßige, nicht allzu lange Nickerchen zu Mittag, melden griechische Kollegen: Ab und an eine Siesta könnte vor tödlichen Herzinfarkten schützen.

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Im Vergleich zu Menschen ohne Siesta haben Menschen, die mindestens dreimal pro Woche mittags eine halbe Stunde oder länger schlafen, eine um 37 Prozent geringere Rate tödlich verlaufender Herzinfarkte. Das gilt unter Berücksichtigung von Einflussfaktoren wie Diät, körperliche Aktivität und Rauchen.

Bei Personen mit selteneren oder kürzeren Nickerchen sei die Rate immerhin um 12 Prozent reduziert, berichtet das Team um Dr. Dimitrios Trichopoulos aus Athen. Und: Am meisten könnte eine Siesta berufstätigen Männern nützen: Bei ihnen waren tödliche Infarkte um 64 Prozent reduziert (Arch Intern Med 167, 2007, 296).

Die Kollegen haben Daten von fast 23 700 griechischen Bürgern ohne KHK und Schlaganfall in der Anamnese ausgewertet. Innerhalb von sechs Jahren - die mittlere Nachbeobachtungszeit - wurden 133 tödlich verlaufende Herzinfarkte dokumentiert.

Möglicherweise beruhe der positive Effekt von öfters mal einem kurzen Nickerchen darauf, dass so herzschädigender Stress abgebaut wird, vermuten die griechischen Ärzte. Ihre Beobachtungen, so betonen sie, gelten nur für gesunde Erwachsene. Chronisch Kranke, auch KHK-Kranke, hätten nach bisherigen Studien bei stärkerem Schlafbedürfnis tagsüber eher eine erhöhte kardiovaskuläre Sterberate.

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