Präventionsstudie wirft Schatten voraus

KÖLN (sir). Zwei große Studien ONTARGET und ARRIVE sollen wichtige Erkenntnisse zum kardiovaskulären Risikomanagement bringen: ONTARGET vergleicht die Therapie von Bluthochdruckpatienten mit Ramipril, Telmisartan und deren Kombination; die Ergebnisse sollen im Frühjahr 2008 vorliegen.

Veröffentlicht:

Die gerade gestartete ARRIVE-Studie untersucht den Nutzen niedrig dosierter Acetylsalicylsäure zur kardiovaskulären Primärprävention. Insgesamt 12 000 Patienten werden täglich entweder 100 mg Aspirin® protect oder Placebo erhalten, berichtete Professor Harald Darius aus Berlin bei einer Veranstaltung des Unternehmens Bayer.

Einschlusskriterium in der ARRIVE-Studie ist ein Zehn-Jahres-Risiko für eine kardiovaskuläre Symptomatik von 15 Prozent. Die Patienten müssen mindestens 55 Jahre, Frauen 65 Jahre alt sein. Primärer Endpunkt der Studie ist die Zeit bis zum ersten Myokardinfarkt, Schlaganfall oder dem Tod aus kardiovaskulärer Ursache. Die doppelblinde Studie soll laufen, bis 1488 Ereignisse vorgekommen sind. Es werde mit einer Studiendauer von fünf Jahren gerechnet, sagte Darius

Einen großen Schritt weiter sind die Beteiligten der ONTARGET-Studie: "Die Ergebnisse werden zur Konferenz des American College of Cardiology im Frühjahr 2008 erwartet", kündigte Privatdozent Friedhelm Späh aus Krefeld an. Die tägliche Therapie mit 10 mg des ACE-Hemmers Ramipril wird in ONTARGET der Therapie mit 80 mg des Angiotensin-II-Blockers Telmisartan (vom Unterehmen als Kinzal® angeboten) verglichen.

Zudem werden beide Antihypertensiva einzeln verabreicht. Patienten, die ACE-Hemmer nicht vertragen, wurden parallel in die TRANSCEND-Studie aufgenommen, in der 80 mg Telmisartan gegen Placebo getestet werden. Primäre Endpunkte sind Myokardinfarkt, Schlaganfall, kardiovaskulärer Tod sowie Hospitalisierungen wegen Herzinsuffizienz. "Telmisartan verbessert den Lipidstatus und senkt Blutdruck, Pulsdruck und Insulinresistenz. Außerdem wirkt es bis in die frühen Morgenstunden," so Späh.

Mehr zum Thema

Frühjahrstagung des Hausärztinnen- und Hausärzteverbands

Herzinfarkt oder Panikattacke? Der Chatbot weiß Bescheid

Aktuelle Analyse

KHK – positiver Abwärtstrend

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
„Wenn die Politik Wissenschaftlern sagen würde, wir wollen dieses oder jenes Ergebnis, ist das Propaganda.“ Klaus Überla – hier im Treppenhaus seines Instituts – über Einmischungen aus der Politik.

© Patty Varasano für die Ärzte Zeitung

Interview

STIKO-Chef Überla: RSV-Empfehlung kommt wohl bis Sommer

Neue Hoffnung für Patienten mit Glioblastom: In zwei Pilotstudien mit zwei unterschiedlichen CAR-T-Zelltherapien blieb die Erkrankung bei einigen Patienten über mehrere Monate hinweg stabil. (Symbolbild)

© Richman Photo / stock.adobe.com

Stabile Erkrankung über sechs Monate

Erste Erfolge mit CAR-T-Zelltherapien gegen Glioblastom