Sono motiviert Patienten für KHK-Prävention

MÜNCHEN (wst). Obwohl Herzdiagnostik sowie Bypass-Operationen und perkutane transluminale Koronarangioplastien in den vergangenen 20 Jahren stark zugenommen haben, ist die kardiovaskuläre Letalität nicht nennenswert gesunken. "Wir brauchen deshalb eine effektivere kardiovaskuläre Vorsorge", fordert der niedergelassene Kardiologe Dr. Norbert Schön.

Veröffentlicht:

Der Kollege aus Mühldorf am Inn appellierte an Gesundheitspolitiker, Bevölkerung sowie an Haus- und Fachärzte, konsequenter als bisher gegen kardiovaskuläre Risikofaktoren vorzugehen. Um Patienten für ihr individuelles Risiko zu sensibilisieren und sie so zu einer bestmöglichen Compliance bei der Therapie zu motivieren, reiche die Präsentation von gängigen Risikoscores wie dem PROCAM-, Framingham oder EURO-Score erfahrungsgemäß nicht aus. Das sagte Schön auf einer Veranstaltung des Unternehmens Daiichi-Sankyo in München.

Denn: Selbst jene Patienten, bei denen damit ein beachtliches Risiko für ein kardiovaskuläres Ereignis von etwa 20 Prozent errechnet werde, ohne Lebensstiländerungen oder konsequentem Einsatz geeigneter Medikamente in den nächsten zehn Jahren einen Herzinfarkt zu erleiden, sähen sich mehrheitlich in der Gruppe der Patienten mit geringerem Risiko. Entschieden etwas gegen das Risiko zu unternehmen, werde für nicht notwendig erachtet oder in die Zukunft verschoben, so der Kardiologe.

Überzeugender sind für die Patienten nach Angaben von Schön dagegen Ultraschallbefunde der Halsschlagader. Wem auf diese Weise die eigene pathologisch verdickte Intima-Media oder ausgeprägte Plaques der Karotis vor Augen geführt würden und wem die damit verbundene schlechte Prognose für Herz und Hirn erläutert werde, der sei eher zu einer Änderung des Lebensstils und zur konsequenten Einnahme von Medikamenten bereit, so Schön.

Dies funktioniere noch besser, wenn man den Patienten mit den gleichen Untersuchungsmethoden nach ein bis zwei Therapiejahren auch den Erfolg der Intervention demonstrieren könne. In diesem Sinne komme den Ergebnissen der MORE-Studie eine besondere Bedeutung zu. Denn diese belegen für die antihypertensive Behandlung mit Olmesartan (Olmetec®) nicht nur einen Rückgang der Intima-Media-Dicke, sondern auch eine signifikante Verkleinerung der Plaques.

Mehr zum Thema

Frühjahrstagung des Hausärztinnen- und Hausärzteverbands

Herzinfarkt oder Panikattacke? Der Chatbot weiß Bescheid

Aktuelle Analyse

KHK – positiver Abwärtstrend

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Interview

STIKO-Chef Überla: RSV-Empfehlung kommt wohl bis Sommer

Lesetipps
Neue Hoffnung für Patienten mit Glioblastom: In zwei Pilotstudien mit zwei unterschiedlichen CAR-T-Zelltherapien blieb die Erkrankung bei einigen Patienten über mehrere Monate hinweg stabil. (Symbolbild)

© Richman Photo / stock.adobe.com

Stabile Erkrankung über sechs Monate

Erste Erfolge mit CAR-T-Zelltherapien gegen Glioblastom

Die Empfehlungen zur Erstlinientherapie eines Pankreaskarzinoms wurden um den Wirkstoff NALIRIFOX erweitert.

© Jo Panuwat D / stock.adobe.com

Umstellung auf Living Guideline

S3-Leitlinie zu Pankreaskrebs aktualisiert