Kälte wirkt bei Alten anhaltend hypertensiv

PARIS (hub). Je niedriger die Außentemperatur, desto höher ist der Blutdruck. Vor allem bei über 80-Jährigen ist der Blutdruck stark mit der Temperatur assoziiert.

Veröffentlicht:

Bei fast 9000 über 65-jährigen Studienteilnehmern haben Forscher aus Frankreich über zwei Jahre regelmäßig den Blutdruck gemessen. Dabei fanden sie eine enge Korrelation der Blutdruckwerte mit den Außentemperaturen (Arch Int Med 169, 2009, 75). Die systolischen Werte lagen in der kalten Jahreszeit (Temperaturen unter 8°C) im Mittel um 8 mmHg höher als in der warmen Jahreszeit (über 21°C). Mit 14 mmHg waren die Unterschiede bei über 80-Jährigen besonders stark ausgeprägt.

Der Effekt des Kältestress-Tests aus dem Physiologie-Praktikum vom Medizinstudium - nach wenigen Minuten normalisiert sich der Blutdruck wieder - hält bei alten Menschen also an. Denn der Blutdruck wurde bei den Studienteilnehmern früh am Morgen daheim gemessen. Sie waren also die ganze Nacht in der Wohnung und nicht draußen in der Kälte.

"Das Ergebnis ist erstaunlich und zeigt, dass bei alten Menschen der Baroreflex gestört zu sein scheint", sagte Professor Ulrich Laufs vom Uniklinikum Homburg / Saar zur "Ärzte Zeitung". Das erhöhte kardiovaskuläre Risiko durch Kälte bestehe bei ihnen also - anders als bei jungen Menschen - fort. "Persistierende Thoraxschmerzen oder neurologische Symptome sollten daher immer Anlass sein, den Notarzt zu rufen."

Mehr zum Thema

Frühjahrstagung des Hausärztinnen- und Hausärzteverbands

Herzinfarkt oder Panikattacke? Der Chatbot weiß Bescheid

Aktuelle Analyse

KHK – positiver Abwärtstrend

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Interview

STIKO-Chef Überla: RSV-Empfehlung kommt wohl bis Sommer

NHANES-Analyse

Bei Hörminderung: Hörgeräteträger leben länger

Hauptstadtdiabetologinnen

Ein Netzwerk für Diabetologinnen

Lesetipps
Neue Hoffnung für Patienten mit Glioblastom: In zwei Pilotstudien mit zwei unterschiedlichen CAR-T-Zelltherapien blieb die Erkrankung bei einigen Patienten über mehrere Monate hinweg stabil. (Symbolbild)

© Richman Photo / stock.adobe.com

Stabile Erkrankung über sechs Monate

Erste Erfolge mit CAR-T-Zelltherapien gegen Glioblastom

Die Empfehlungen zur Erstlinientherapie eines Pankreaskarzinoms wurden um den Wirkstoff NALIRIFOX erweitert.

© Jo Panuwat D / stock.adobe.com

Umstellung auf Living Guideline

S3-Leitlinie zu Pankreaskrebs aktualisiert