Zwei gute alte Bekannte verbessern Überlebensrate bei Herzinsuffizienz

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Wieder ist ein Fortschritt in der Herzinsuffizienz-Behandlung zu melden. Bereits im Juli 2004 ist die A-HeFT-Studie (African-American Heart Failure Trial), deren Endergebnisse jetzt auf dem AHA-Kongreß präsentiert worden sind, aufgrund eines signifikanten Überlebensvorteils in der Verumgruppe vorzeitig gestoppt worden.

Im Fokus der Studie stand die Gruppe der Afro-Amerikaner

Die Besonderheit von A-HeFT: Für die Teilnahme sind ausschließlich schwarze Afro-Amerikaner ausgewählt worden. Prüfmedikation waren zwei gute alte Bekannte, nämlich das Nitrat Isosorbiddinitrat (ISDN) und der Vasodilatator Hydralazin. Beide Substanzen sind in der A-HeFT-Studie als - in den USA patentgeschützte - Fixkombination verabreicht worden.

Bis zum Zeitpunkt des Studienabbruchs waren 1050 Afro-Amerikaner mit chronischer Herzinsuffizienz (NYHA-Klasse III oder IV) im Mittel zehn Monate lang mit diesem Kombinationspräparat oder Placebo zusätzlich zur Standardtherapie behandelt worden. In dieser Zeit starben in der ISDN/Hydralazin-Gruppe 32 Patienten (6,2 Prozent) und in der Placebo-Gruppe 54 Patienten (10,2 Prozent).

ISDN/Hydralazin verringerte damit die Sterblichkeitsrate signifikant um 43 Prozent. Auch die Rate aller im Studienzeitraum registrierten erstmaligen Klinikaufnahmen infolge Herzinsuffizienz wurde signifikant um 33 Prozent reduziert (16,4 versus 24,4 Prozent). Zudem verbesserte sich die Lebensqualität der Patienten.

Schon in der V-HeFT-1-Studie hatte ISDN/Hydralazin im Vergleich zu Placebo einen günstigen Effekt auf die Mortalitätsrate bei chronischer Herzinsuffizienz. In V-HeFT-2 war diese Kombination dann jedoch Enalapril in der Wirkung auf die Sterblichkeit unterlegen, verbesserte aber die Belastungskapazität stärker als der ACE-Hemmer. In beiden Studien profitierten Afro-Amerikaner in besonderem Maße von ISDN/Hydralazin.

Die jetzt vorliegenden A-HeFT-Daten belegen allerdings nur, daß die ISDN/Hydralazin-Kombination bei Afro-Amerikanern gut wirkt. Die Frage, ob sie bei dieser Population besser wirksam ist als bei anderen ethnischen Gruppen, läßt sich auf Basis dieser Daten nicht beantworten.

Antioxidative Wirkung von Hydralazin könnte von Vorteil sein

Hämodynamische Wirkung des NO-Donors ISDN ist die Dilatation venöser Kapazitätsgefäße. Hydralazin wirkt dagegen nur auf arterielle Widerstandsgefäße. Hydralazin hat zudem antioxidative Wirkeigenschaften. Möglich ist, daß dadurch das aus ISDN freigesetzte NO vor einer Inaktivierung durch freie Radikale geschützt wird und so die Wirkung des Nitrats verbessert wird. (ob)

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