Therapie bei Herzinsuffizienz hat noch Optimierungschancen

LUDWIGSHAFEN (Rö). Moderne Kombinations-Therapien bessern die Prognose von Patienten mit Herzinsuffizienz. Aber nur, wenn sie den Patienten auch zugute kommen, und wenn die Erkrankung frühzeitig diagnostiziert wird.

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Daß es hier bei beidem noch Optimierungschancen gibt, belegt eine europaweite Umfrage unter anderen bei Hausärzten. Ihre Ergebnisse dazu hat die internationale Studiengruppe SHAPE (Study Group on Heart Failure Awareness and Perception in Europe) jetzt beim Kongreß für Versorgungsforschung in Ludwigshafen vorgestellt.

Die bei 331 deutschen Allgemeinärzten erhobenen Daten hat Dr. Christian Zugck von der Universitätsklinik Heidelberg vorgestellt. Bei den Fragen zur Diagnostik bei Herzinsuffizienz ergab sich, daß 88 Prozent der Ärzte zustimmten, daß die Diagnose häufig nur anhand von Symptomen oder Krankheitszeichen gestellt wird. Jeweils zwei Drittel stimmten zu, daß zusätzliche Untersuchungen, wie sie in den Europäischen Leitlinien vorgesehen sind, also EKG, Thorax-Röntgen oder Echokardiographie zur Diagnose einer Herzinsuffizienz nötig sind.

Bei den Antworten zur Behandlung fällt auf, daß auf die Frage "Mit welcher Behandlung beginnen sie?" 39 Prozent sich für Diuretika entscheiden, 27 Prozent für einen ACE-Hemmer. 22 Prozent verordneten einen ACE-Hemmer plus Diuretikum und 2 Prozent einen Betablocker. Drei Viertel meinen, daß Betablocker die Herzinsuffizienz verschlechtern könne.

Wie Zugck der "Ärzte Zeitung" gesagt hat, empfiehlt er, mehr auch auf Symptome wie nächtliche Atembeschwerden zu achten. Bei Verdacht rät er, auch auf apparative Diagnostik gemäß den Leitlinien zu setzen. Und Patienten sollten ACE-Hemmer und Betablocker - ausreichend dosiert - nicht vorenthalten werden.

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