Neuer Test auf Herzinsuffizienz
JENA/PARIS (eb). Ein Forscherteam aus Jena hat eine nichtinvasive Methode zum Entdecken einer Herzinsuffizienz entwickelt: eine "elektronische Nase".
"Unser Ziel ist es, eine minimalinvasive Methode zu entwickeln, die dabei hilft, Herzschwäche sehr schnell zu diagnostizieren, einzuordnen und zu überwachen", so Dr. Vasileios Kechagias auf dem Europäischen Kardiologenkongress (ESC) in Paris.
In einer Überprüfung des Tests wurden Probanden mittels elektronischer Nase in zehn Durchgängen pro drei Minuten - doppelblind - untersucht. Bei allen Patienten konnten die relevanten Daten per elektronischer Nase erhoben werden.
Patienten mit kompensierter und Patienten mit dekompensierter Herzinsuffizienz konnten mit einer Sensitivität von 89 und einer Spezifität von 88 voneinander unterschieden werden. Probenden ohne Herzinsuffizienz konnten von jenen mit der Herzerkrankung mit 89 Prozent Sensitivität und 84 Prozent Spezifität unterschieden werden.
Der Test besteht aus drei verketteten Dickschicht-Gas-Sensoren auf Metalloxyd-Basis mit eingearbeiteten Hitzeelementen, heißt es in einer Mitteilung des Uniklinikums. Jeder Sensor hat eine von den anderen leicht abweichende Sensitivität für molekulare Geruchszusammensetzungen.
Die Reaktion der Moleküle mit den Sensoren kommt durch Oxidation an der erhitzten Sensoroberfläche zustande, die dadurch eine Änderung der Leitfähigkeit in der Metalloxyd-Schicht bewirkt und gemessen werden kann.
Die Krankheitszuordnung basiert auf einer statistischen Analyse der gemessenen Abweichungen in den Sensoren.