Wenn das Herz Achterbahn fährt

DALLAS (ob). Wer ein fragiles Herz hat, sollte auf das vermeintliche Vergnügen eines Höllenritts auf der Achterbahn besser verzichten. Denn der dabei entstehende Streß könnte die Muskelpumpe ganz schön aus dem Takt bringen.

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Diesen Rat gibt eine Gruppe Mannheimer Kardiologen um Professor Martin Borggrefe, die bei 37 Männern und 18 Frauen - alles relativ junge gesunde Probanden - die Reaktion des Herzens auf den durch Achterbahnfahren entstehenden Streß untersucht hat.

Ort der Studie war der Freizeitpark Hassloch. Ausgestattet mit einem EKG-Gerät wurden die Testpersonen dort auf die 120 Sekunden lange Berg- und Talfahrt geschickt. Ergebnisse der EKG-Messung hat Dr. Jürgen Kuschyk in Dallas vorgestellt.

Vor allem beim initialen langsamen Anstieg bis auf 62 Meter ging auch die Herzfrequenz in die Höhe. Im Schnitt registrierten die Untersucher einen Anstieg von initial 91 auf maximal 153 Schläge pro Minute. Bei den offenbar furchtsameren weiblichen Probanden stieg die Frequenz signifikant stärker als bei den scheinbar etwas abgebrühteren Männern.

Bei immerhin 44 Prozent aller Testpersonen fanden sich im EKG auch nach Erreichen der normalen Frequenz noch Störungen des Sinusrhythmus, die bis zu fünf Minuten anhielten. Eine Person entwickelte sogar kurz ein spontan sistierendes Vorhofflimmern.

Diese für gesunde Herzen unproblematischen Veränderungen könnten bei Herzerkrankung stärker zu schaffen machen. Kuschyk hält es deshalb für keine schlechte Idee, daß Betreiber von Achterbahnen Defibrillatoren verfügbar halten.

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