Clopidogrel: Umso besser, je stärker Gefäße lädiert sind

MÜNCHEN (sto). Von einer Therapie mit Clopidogrel profitieren nach Angaben von Professor Hans-Jürgen Rupprecht aus Rüsselsheim vor allem Patienten mit Atherosklerose und einem hohen Risiko für einen ischämischen Schlaganfall, für Herzinfarkt oder vaskulär bedingten Tod. Dazu gehören zum Beispiel Patienten mit einer peripheren arteriellen Verschlußkrankheit (pAVK).

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Daran hat der Chefarzt vom Klinikum Rüsselsheim bei einer Pressekonferenz von Bristol-Myers Squibb in München erinnert. So ergab in der CAPRIE-Studie (Clopidogrel versus Aspirin in Patients at Risk of Ischemic Events) mit 19 185 Patienten eine Subgruppenanalyse, daß bei Therapie mit Clopidogrel (vom Unternehmen als Iscover® angeboten) über zwei Jahre bei Patienten mit pAVK die Rate kardiovaskulärer Ereignisse im Vergleich zu ASS um 24 Prozent geringer ist, erinnerte Rupprecht.

Patienten mit besonders hohem Risiko sind nach Rupprechts Angaben darüber hinaus Patienten mit einer Atherosklerose in mehreren Gefäßen, also Patienten, die einen Herzinfarkt und Schlaganfall hatten oder Patienten mit einer AVK, die einen Herzinfarkt hatten sowie Patienten nach einer koronaren Bypaß-Operation. "Je schwerer und je weiter fortgeschritten die Atherosklerose ist, desto mehr profitieren die Patienten von einer Monotherapie mit Clopidogrel im Vergleich zu ASS", betonte Rupprecht.

Ein weiterer Vorteil einer Behandlung mit Clopidogrel sei das geringere Blutungsrisiko. Das hat sich erst kürzlich auch in der MATCH-Studie (Management of Atherothrombosis with Clopidogrel in High-Risk Patients) gezeigt, erinnerte Rupprecht. 7600 Patienten mit hohem kardiovaskulärem Risiko bekamen entweder Clopidogrel allein oder in Kombination mit 75 mg ASS.

In der Gruppe, die nur mit Clopidogrel behandelt wurde, lag das kardiovaskuläre Risiko bei 16,7 Prozent im Vergleich zu 15,7 Prozent bei der Kombinationstherapie. Die Rate größerer und lebensbedrohlicher Blutungen war bei den Patienten, die die Kombinationstherapie erhielten, mit 4,5 Prozent jedoch mehr als doppelt so hoch wie bei den Patienten, die nur Clopidogrel erhielten (1,9 Prozent).

Für Patienten mit Atherosklerose, die ein geringes kardiovaskuläres Risiko haben, sei die Behandlung mit Acetylsalicylsäure (ASS) nach wie vor Standard, sagte Rupprecht. Das gilt natürlich nicht, wenn eine Intoleranz gegen ASS besteht.

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