Stopp des Statins nach Schlaganfall birgt Risiken

SANTIAGO DE COMPOSTELA (ple). Bei Patienten mit akutem ischämischem Schlaganfall, die zuvor regelmäßig ein Statin eingenommen haben, sollte das während der akuten Phase in der Klinik beibehalten werden. Denn eine Unterbrechung bereits für drei Tage erhöht das Risiko, an den Schlaganfall-Folgen zu sterben oder pflegebedürftig zu werden.

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Der Abbruch einer Statin-Therapie - etwa aus Angst vor einer Aspiration - kann gravierende Folgen haben. Das geht aus einer spanischen Studie mit 89 Schlaganfall-Patienten hervor (Neurology 69, 2007, 904). Durch das Unterbrechen der Statin-Therapie stieg das Risiko, innerhalb von 90 Tagen nach dem Schlaganfall zu sterben oder wegen neurologischer Ausfälle pflegebedürftig zu werden, um fast das Fünffache.

Ein Vierteljahr nach dem Schlaganfall waren in der Gruppe mit Therapie-Unterbrechung 27 Patienten (60 Prozent) pflegebedürftig oder tot, in der Gruppe mit durchgängiger Statin-Therapie dagegen nur 16 Patienten (39 Prozent). Außerdem hatten durch die Unterbrechung der Statin-Einnahme 30 Patienten am Ende der ersten Woche nach dem Hirninfarkt neurologische Störungen, dagegen nur neun Patienten mit ununterbrochener Statin-Therapie.

In der Studie wurde bei 46 Patienten die Statin-Therapie nach Aufnahme in die Klinik drei Tage lang ausgesetzt. 43 Patienten erhielten sofort 20 mg Atorvastatin pro Tag, unabhängig davon, welches Statin sie vor dem Schlaganfall erhalten hatten.

Den Nutzen einer ununterbrochenen Therapie erklären sich die spanischen Ärzte um Dr. José Castillo aus Santiago de Compostela mit dem neuroprotektiven Effekt von Statinen. Diese Arzneimittel verbessern die Endothelfunktion und wirken zudem antithrombotisch und antientzündlich.

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