Lässt sich Zeitpunkt eines Schlaganfalls besser eingrenzen?

BERLIN (eb). Beim Schlaganfall ist der Faktor Zeit ausschlaggebend für die Wahl der Akuttherapie - doch was tun, wenn man ihn nicht kennt? Moderne Gehirnscan-Verfahren sollen es ermöglichen, den Zeitpunkt eines Schlaganfalls im Nachhinein besser einzugrenzen, um noch mehr Patienten mit der individuell besten Behandlung versorgen zu können.

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Liegt der Schlaganfall länger als 4,5 Stunden zurück, empfehlen Richtlinien, eine thrombolytische Therapie nicht mehr zu beginnen.

Das betrifft überwiegend Patienten, die den Schlaganfall bereits im Schlaf erleiden, die Symptome aber erst nach dem Aufwachen bemerken (Wake-Up-Stroke), heißt es in einer Mitteilung der Deutschen Gesellschaft für Neurologie. In Europa seien hiervon jährlich 120.000 Menschen betroffen.

In der WAKE-UP-Studie wird nun ein neues Verfahren untersucht, das mithilfe der Magnetresonanztomografie eindeutig zu klären versucht, ob ein Schlaganfall bereits zu lange zurückliegt.

Therapienstrategien bei Schlaganfall Thema beim Neurologenkongress

"Mit einer Genauigkeit von 80 bis 90 Prozent kann das Verfahren diese zentrale Frage beantworten", wird Professor Christian Gerloff von der Klinik für Neurologie am Uniklinikum Hamburg-Eppendorf zitiert.

"So könnte bald jeder, der mit Symptomen erwacht, im Krankenhaus ein MRT bekommen und die Chance auf eine Thrombolyse erhalten", verdeutlicht der Neurologe die Relevanz der neuen Methode.

Diese und andere vielversprechende neue Therapiestrategien bei Schlaganfall, zum Beispiel die Hypothermie , sind unter anderem Thema beim Neurologenkongress, der vom 28. September bis 1. Oktober in Wiesbaden stattfindet.

Das Kongressprogramm online unter: www.dgn2011.de

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