Atherosklerose

Kampagne ACTION startet am 12. Oktober

Schon viele fettleibige Kinder haben Gefäßschäden. Herzinfarkt und Apoplexie muss in jedem Alter vorgebeugt werden.

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BERLIN. Rund 15 Prozent der Drei- bis 17-Jährigen in Deutschland sind zu dick, sechs Prozent gelten als fettleibig. Übergewicht und ungesunde Ernährung zählen zu den größten Risiken für Atherosklerose - und ihre Folgen.

Die Gefäßerkrankung verursacht auch schon bei Kindern und Jugendlichen erste Schäden. Der Weg zum Herzinfarkt beginnt damit immer früher. Entsprechend früh sollte auch die Vorbeugung einsetzen, erinnert die Deutsche Gesellschaft für Gefäßchirurgie und Gefäßmedizin (DGG) im Vorfeld des Deutschen Gefäßtages am 12. Oktober 2013.

Der Informationstag, den die DGG veranstaltet, steht unter dem Zeichen der ACTION-Kampagne (Arteriosklerose - Circulation und Training Informations Netzwerk), die ihren Auftakt am deutschlandweiten Gefäßtag nimmt.

Zu süß, zu fett, zu viel: Immer mehr Kinder in Deutschland ernähren sich ungesund. "Wir wissen, dass bei etwa 70 Prozent der fettleibigen Kinder bereits in jungen Jahren Risikofaktoren für spätere Herz- und Gefäßerkrankungen vorliegen", wird Professor Giovanni Torsello zitiert, der Vize-Präsident der DGG.

Dies zeigen Untersuchungen der Blutgefäße adipöser Kinder: Die Gefäßwände sind bei ihnen deutlich dicker als bei normalgewichidern. Die gute Nachricht: Nehmen die Kinder ab, erholt sich auch die Gefäßwand und wird wieder dünner.

"Schon Kinder und Jugendliche sollten deshalb zu einem gesunden Lebensstil angehalten werden", betont Torsello, der Direktor der Klinik für Gefäßchirurgie am Universitätsklinikum Münster und Chefarzt der Abteilung für Gefäßchirurgie am St. Franziskus Hospital in Münster ist.

Dazu gehört - in jedem Alter - neben gesunder Ernährung und ausreichend Bewegung auch der Verzicht auf Zigaretten. "Sogar für langjährige Raucher lohnt sich das Aufhören", rät der Gefäßspezialist.

Das höchste Risiko, binnen zehn Jahren einen tödlichen Herzanfall zu erleiden, haben 60-jährige Männer, die rauchen und deren Blutdruck zu hoch ist. "Darum gehört auch die regelmäßige Kontrolle des Blutdrucks zu den empfohlenen Vorbeugemaßnahmen", meint Torsello. (eb)

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