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Depression bei jedem dritten Schlaganfall-Patienten

Jährlich erleiden etwa 260.000 Menschen in Deutschland einen Schlaganfall. Viele Patienten reagieren niedergeschlagen, jeder Dritte entwickelt sogar eine Depression. Experten fordern daher, jeden Schlaganfall-Patienten auf Symptome einer Depression zu untersuchen.

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BERLIN. Nach einem Schlaganfall leidet jeder dritte Patient an einer Depression - mit dramatischen Folgen für den Einzelnen aber auch der Volkswirtschaft.

Besonders häufig seien Frauen, ältere Menschen und Menschen ohne soziale Unterstützung von der Depression nach einem Schlaganfall betroffen, sagte Professor Matthias Endres, Direktor der Klinik für Neurologie an der Berliner Charité, anlässlich des Welt-Schlaganfall-Tages am 29. Oktober.

Auch Menschen, die bereits vorher unter psychischen Störungen gelitten hätten, seien stärker betroffen. Die Deutsche Schlaganfall-Gesesellschaft forderte daher, dass Schlaganfall-Patienten frühzeitig auf das Vorliegen depressiver Symptome behandelt werden müssten.

Schließlich sei könnte eine Depression zu einer höheren Sterblichkeit nach einem Schlaganfall führen.

"Für Menschen, die von heute auf morgen halbseitig gelähmt sind, ihre Sprachfähigkeit verloren haben oder nur noch eingeschränkt sehen können, ist Niedergeschlagenheit bis zur Depression eine verständliche Reaktion", betonte Endres.

Eine Depression sei nach einem Schlaganfall häufiger als bei orthopädischen Erkrankungen mit vergleichbarem Behinderungsgrad.

Jährlich erleiden etwa 260.000 Menschen in Deutschland einen Schlaganfall. (sun)

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