Schlaganfall

Werner Hacke ist neuer Präsident der World Stroke Organisation

Als Präsident der World Stroke Organisation richtet der Neurologe Werner Hacke den Fokus auf interdisziplinäre Vernetzung und die Schlaganfallversorgung in ärmeren Ländern.

Veröffentlicht:

HEIDELBERG. Professor Werner Hacke, Seniorprofessor und ehemaliger Ärztlicher Direktor der Neurologischen Uniklinik Heidelberg, ist beim Schlaganfall Weltkongress 2016 in Indien zum Präsidenten der World Stroke Organisation (WSO) gewählt worden. Die Amtszeit beträgt zwei Jahre, an die sich noch weitere zwei Jahre als "Past President" im Vorstand der internationalen Gesellschaft anschließen, teilt das Universitätsklinikum Heidelberg mit.

Hacke will in seiner Präsidentschaft vor allem das Engagement jüngerer, klinisch aktiver Schlaganfall-Experten in Arbeitsgruppen und Projekten der WSO fördern sowie eine stärkere interdisziplinäre Vernetzung mit anderen weltweit agierenden Fachgesellschaften und der WHO fördern.

"Nicht allein Sache der Neurologen"

"Der Schlaganfall ist nicht allein Sache der Neurologen, an der modernen Therapie sind heute unter anderem die Disziplinen Gefäßchirurgie, Interventionelle Neuroradiologie und Kardiologie wesentlich mit beteiligt. Das sollte sich auch in der WSO widerspiegeln," wird Hacke in der Mitteilung zitiert.

Darüber hinaus soll es zukünftig mehr regionale Projekte besonders in Ländern geben, in denen bisher die Thematik Schlaganfallbehandlung und -prävention aus finanziellen und organisatorischen Gründen noch sehr rudimentär ist.

Steigende Zahl der Apoplexien in ärmeren Ländern

"Wir sehen immer nur, was in Ländern mit einem gut etablierten Gesundheitssystem möglich ist, und wir fordern immer mehr Innovationen und Behandlungserfolge. Aber dies betrifft vielleicht 20 Prozent der Weltbevölkerung. Wir können uns kaum vorstellen, unter welchen Bedingungen Schlaganfallopfer in den ärmeren Ländern behandelt werden – falls sie überhaupt eine Behandlung bekommen. Aber gerade in diesen Ländern nimmt die Zahl der Schlaganfälle massiv zu", so Hacke.

Hacke leitete die Neurologische Universitätsklinik Heidelberg 27 Jahre als Ärztlicher Direktor und widmet sich seit seiner Pensionierung 2014 als Seniorprofessor weiterhin wissenschaftlichen Arbeiten und klinischen Studien zur Therapie und Prophylaxe des Schlaganfalls. Er war seit 1995 maßgeblich an der Entwicklung und Einführung der Thrombolyse beteiligt. 1998 richtete er am Universitätsklinikum Heidelberg eine Stroke Unit ein, die sich unter seiner Leitung mit rund 1300 Patienten pro Jahr zu einer der größten zertifizierten Stroke Units Europas entwickelte. (eb)

Mehr zum Thema
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Umstellung auf Living Guideline

S3-Leitlinie zu Pankreaskrebs aktualisiert

Lesetipps
Gefangen in der Gedankenspirale: Personen mit Depressionen und übertriebenen Ängsten profitieren von Entropie-steigernden Wirkstoffen wie Psychedelika.

© Jacqueline Weber / stock.adobe.com

Jahrestagung Amerikanische Neurologen

Eine Frage der Entropie: Wie Psychedelika bei Depressionen wirken

Gesundheitsminister Lauterbach hat angekündigt, den Entwurf für die Klinikreform am 8. Mai im Kabinett beraten lassen zu wollen. 

© picture alliance / Geisler-Fotopress

Großes Reformpuzzle

So will Lauterbach den Krankenhaus-Sektor umbauen