Filterschutz fürs Gehirn

Weniger Schlaganfälle bei Herzklappenersatz-Op

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ULM. Beim kathetergestützten Aortenklappenersatz (TAVI) können bekanntlich Schlaganfälle als schwerwiegende Komplikation auftreten. Ursache sind häufig kleinste Partikel, die beim Einsetzen der neuen Herzklappe aus der Gefäßwand gelöst werden.

Wissenschaftler um Professor Wolfgang Rottbauer vom Universitätsklinikum Ulm haben nun in einer bisher nicht veröffentlichten Studie nachgewiesen, dass ein während einer TAVI zusätzlich verwendetes Doppelfiltersystem das Schlaganfall-Risiko während und nach dem Eingriff senken kann, wie das Uniklinikum berichtet. In den USA seien die Ergebnisse ausschlaggebend dafür gewesen, dass das Doppelfiltersystem von der US-Arzneimittelbehörde FDA zugelassen wurde.

"In der Studie mit 560 Patienten konnten wir zeigen, dass das Doppelfiltersystem wesentlich dazu beiträgt, das Gehirn des Patienten vor einem Eindringen der Partikel zu schützen. Das relative Risiko vor oder innerhalb von sieben Tagen nach der Operation einen Schlaganfall zu erleiden, konnte mithilfe der eingesetzten Filter um 71 Prozent gesenkt werden", wird Rottbauer in der Mitteilung zitiert.

Am Uniklinikum Ulm kommt das Doppelfiltersystem "Sentinel Cerebral Protection System" des Herstellers Claret Medical seit 2016 zum Einsatz. Der größere der beiden Filter wird dabei vor Beginn des Eingriffes im Truncus braciocephalicus platziert, der kleinere in der A. carotis communis. (eb)

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