Zwei einfache Tests zum Ausschluss von Thrombosen

MAASTRICHT (ikr). Mit einem einfachen Score, bei dem das Ergebnis eines D-Dimer-Tests und klinische Parameter berücksichtigt werden, lässt sich bei Patienten eine Venenthrombose mit nahezu 100prozentiger Sicherheit ausschließen. Weitergehende Untersuchungen können den betreffenden Patienten dann erspart werden.

Veröffentlicht:

Eine Arbeitsgruppe um Dr. Martin Prins aus Maastricht hat 1028 Patienten in Allgemeinarztpraxen untersucht, bei denen ein klinischer Verdacht auf eine tiefe Venenthrombose (TVT) bestand (Ann Intern Med 150, 2009, 229). Wie hoch bei den Patienten die Wahrscheinlichkeit für eine TVT war, haben die Forscher anhand eines speziellen Scores ermittelt.

Dabei gibt es wie beim Wells-Test Punkte für klinische Faktoren, die für eine TVT sprechen, etwa ein Malignom in den letzten sechs Monaten oder eine Differenz der Wadenumfänge um mehr als 3 cm. Bewertet werden auch Faktoren, die gegen eine TVT sprechen. Der im Wells-Score verwendete Faktor "andere Diagnose eher wahrscheinlich" wurde in dem niederländischen Test durch den objektiveren Faktor "keine Beinverletzung" ersetzt. Die meisten Punkte, und zwar sechs Punkte, werden für einen positiven D-Dimer-Test als Zeichen für eine hohe TVT-Wahrscheinlichkeit vergeben. Verwendet wurde hierzu in der Studie der Schnelltest Clearview® Simplify D-Dimer. Bei 500 Patienten waren in der Summe höchstens drei Punkte zustande gekommen.

Aufgrund der geringen TVT-Wahrscheinlichkeit wurden bei ihnen keine weiteren Untersuchungen in dieser Richtung vorgenommen, und die Patienten erhielten keine Antikoagulation. Innerhalb der Nachbeobachtungsphase von drei Monaten bekamen nur sieben (1,4 Prozent) von ihnen eine TVT. Dagegen wurde bei 125 (25 Prozent) der übrigen Patienten, bei denen aufgrund der hohen TVT-Wahrscheinlichkeit eine Sonografie zur weiteren Abklärung gemacht wurde, tatsächlich eine TVT festgestellt.

Mehr zum Thema

Möglicher Risikofaktor

Bei akuter Entzündung mehr Stentthrombosen nach PCI

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Interview

STIKO-Chef Überla: RSV-Empfehlung kommt wohl bis Sommer

NHANES-Analyse

Bei Hörminderung: Hörgeräteträger leben länger

Lesetipps
Neue Hoffnung für Patienten mit Glioblastom: In zwei Pilotstudien mit zwei unterschiedlichen CAR-T-Zelltherapien blieb die Erkrankung bei einigen Patienten über mehrere Monate hinweg stabil. (Symbolbild)

© Richman Photo / stock.adobe.com

Stabile Erkrankung über sechs Monate

Erste Erfolge mit CAR-T-Zelltherapien gegen Glioblastom

Die Empfehlungen zur Erstlinientherapie eines Pankreaskarzinoms wurden um den Wirkstoff NALIRIFOX erweitert.

© Jo Panuwat D / stock.adobe.com

Umstellung auf Living Guideline

S3-Leitlinie zu Pankreaskrebs aktualisiert