Kardioimmunologie

Komplementsystem und Thromben – da gibt's Zusammenhänge

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TÜBINGEN. Wie ein Bereich der angeborenen Immunität (Innate Immunity) zur Entstehung von Blutgerinnseln und nachgeschalteten Erkrankungen wie Herzinfarkt oder Schlaganfall beiträgt, hat das Team um Professor Harald Langer, geschäftsführender Oberarzt der Kardiologie am Uniklinikum Tübingen, und Dr. Reinhard Sauter aufgedeckt, teilt das Uniklinikum Tübingen mit. Das Projekt werde demnächst in "Circulation" veröffentlicht.

Die angeborene Immunität, das Komplementsystem, unterstützt klassischerweise ja die Infektabwehr, trägt aber auch nach Verletzungen zu Umbauprozessen von Geweben und Organen bei. Im Bereich von Wunden kommt es in unmittelbarer Nähe des Komplementsystems zur Aktivierung von Thrombozyten, so dass es den Wissenschaftlern wahrscheinlich erschien, dass ein funktioneller Zusammenhang zwischen Thrombozytenaktivierung, die zur Blutstillung führt, und dem Komplementsystem besteht.

Dies hätten die Forscher um Sauter und Langer in verschiedenen komplexen Versuchen bewiesen, heißt es in der Mitteilung. Auch für Patienten könnten die Entdeckungen von großer Bedeutung für die Behandlung bei kardiovaskulären Erkrankungen sein, da in den letzten Jahren zunehmend Medikamente, die am Komplementsystem angreifen, in anderen Fachrichtungen und Bereichen eingesetzt werden, wie die Uniklinik Tübingen berichtet.

Eine Behandlung von mit Herz-Kreislauferkrankungen belasteten Patienten durch solche therapeutischen Ansätze, die am Komplementsystem wirken, sei bisher noch nicht ausreichend erforscht worden. In diese Richtung wollen nun die klinischen Kollegen und Forscher im Team von Langer zukünftig weitergehen. (eb)

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