Anti-Müller-Hormon sagt Menopause voraus

Der Anti-Müller-Hormon-Spiegel eignet sich bei normoovulatorischen Frauen zur Vorhersage des Menopausenalters.

Veröffentlicht:

UTRECHT (eb). Wann wird bei mir die Menopause eintreten? Mit dieser Frage werden Frauenärzte häufig von ihren Patientinnen konfrontiert, etwa wenn es um Blutungsstörungen oder Kontrazeption geht.

Eine Langzeitstudie untersuchte nun, ob sich das Anti-Müller-Hormon, bester Marker für die ovarielle Reserve, als Prädiktor für die Menopause eignet.

Insgesamt 257 normoovulatorische Frauen zwischen 21 und 46 Jahren aus drei Kohorten wurden in die niederländische Studie einbezogen (J Clin Endocrinol Metab 2011; 96: 2532-9).

Zu Studienbeginn sowie nach elf Jahren wurden der Anti-Müller-Hormon (AMH)-Spiegel, die antrale Follikelzahl (AFC) und der FSH-Wert bestimmt.

Zusätzlich wurden beim zweiten Vorstellungstermin der Menopausenstatus (reproduktive Phase mit regelmäßigem Zyklus, menopausaler Übergang, Postmenopause) sowie auch das Menopausenalter ermittelt.

Die Genauigkeit der Testverfahren hinsichtlich der Vorhersagekraft der Zeitspanne bis zur Menopause ließ sich mithilfe der Cox-Regressionsanalyse untersuchen.

Keine Aussagekraft bei unregelmäßigen Zyklen

Die Ergebnisse: 48 Frauen erreichten innerhalb des Beobachtungszeitraums die Postmenopause. Alter, AMH-Wert und AFC korrelierten dabei signifikant mit der Zeitdauer bis zur Menopause und erlaubten häufig, das Menopausenalter exakt vorherzusagen. Nach Adjustierung für den Faktor "Alter" galt dies nur noch für AMH.

Da in der vorliegenden Studie die Beziehung zwischen Anti-Müller-Hormon und dem Zeitpunkt der zukünftigen Menopause nur bei normoovulatorischen Frauen untersucht wurde, haben die Ergebnisse auch nur bei dieser Patientinnen-Gruppe Aussagekraft, kommentiert Privatdozentin Dr. Petra Stute von der Frauenklinik des Inselspitals Bern.

Für jüngere ovulatorische Frauen, die ihr Menopausenalter abschätzen möchten, habe die Methode daher einen guten prädiktiven Wert. Keinen prädiktiven Wert besitze AMH jedoch für Frauen mit unregelmäßigen Zyklen in einem Alter von fast 50 Jahren.

Gerade diese Frauen würden aber wahrscheinlich am meisten von einer exakten Vorhersage des Menopausenalters profitieren, so die Expertin.

Schlagworte:
Mehr zum Thema
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Führen den BVKJ: Tilo Radau (l.), Hauptgeschäftsführer, und Präsident Michael Hubmann im Berliner Büro des Verbands.

© Marco Urban für die Ärzte Zeitung

Doppel-Interview

BVKJ-Spitze Hubmann und Radau: „Erst einmal die Kinder-AU abschaffen!“

Diakonie-Präsident Rüdiger Schuch.

© Rolf Schulten

Interview

Diakonie-Präsident Schuch: Ohne Pflege zu Hause kollabiert das System