Schilddrüsenkrebs

Papilläres Karzinom am häufigsten

Krebsregister erfassen auch Daten zu endokrinen Tumoren – und damit auch zu bösartigen Tumoren der Schilddrüse.

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Die in den Bundesländern in Krebsregistern gesammelten Daten werden im Zentrum für Krebsregisterdaten (ZfKD) am Robert Koch-Institut in Berlin jährlich zusammengeführt und auf Bundesebene ausgewertet.

Aktuelle Daten daraus zur Epidemiologie bei Schilddrüsenkarzinom hat Klaus Kraywinkel vom ZfKD veröffentlicht (Onkologe 2018; 24:99–106):

»Nach Schätzungen des Zentrums für Krebsregisterdaten erkrankten in den Jahren 2012 bis 2014 jährlich 6160 Personen an einem Schilddrüsenkarzinom, davon 4280 Frauen.

»Die rohe Erkrankungsrate liegt danach bei 10 pro 100.000 für Frauen und bei 5 pro 100.000 bei Männern; nach Altersstandardisierung ergeben sich Raten von 9 und 4 pro 100.000.

»Das mittlere Erkrankungsalter lag bei 52 Jahren für Frauen und bei 55 Jahren für Männer.

»Im Jahr 2015 starben 416 Frauen und 300 Männer an Schilddrüsenkrebs, im Mittel mit 79 beziehungsweise 73 Jahren.

»Bei etwa drei Viertel aller bösartigen Neubildungen der Schilddrüse liegt ein papilläres Karzinom vor; bei Frauen ist dieser Anteil noch etwas höher als bei Männern.

»Die Register mit mindestens seit 2003 vorliegenden Daten zeigen, dass der deutliche Anstieg der altersstandardisierten Inzidenz des Schilddrüsenkarzinoms alleine auf den papillären Typ zurückgeht. Nach einer Zunahme um etwa 50 Prozent innerhalb weniger Jahre stabilisierten sich die Trends zuletzt wieder, so Kraywinkel.

»Die Überlebenschancen nach Diagnose der papillären Form des Schilddrüsenkarzinoms in den ersten zehn Jahren nach Diagnosestellung sind gegenüber der Allgemeinbevölkerung nur unwesentlich eingeschränkt. (mal)

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