Atazanavir erweitert die Therapie für HIV-Infizierte

BERLIN (awa). Der einmal täglich einzunehmende Protease-Hemmer Atazanavir ist seit 2. März EU-weit zugelassen: verstärkt mit Ritonavir und kombiniert mit anderen HIV-Medikamenten wird die Substanz zur Therapie HIV-infizierter Erwachsener verwendet, die schon gegen HIV behandelt sind.

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Das neue Medikament soll in der 13. Kalenderwoche in den Apotheken sein. Grundlage der Zulassung seien unter anderem die Ergebnisse des Vergleichs mit dem zweimal täglich einzunehmenden verstärkten Standard-Protease-Hemmer Lopinavir/Ritonavir nach 24 Wochen Behandlung, sagte Professor Jürgen Rockstroh von der Uniklinik Bonn.

Die Auswertung nach 48 Wochen Therapie habe bestätigt, daß die Kombination von 300 mg Atazanavir (Reyataz®) verstärkt mit 100 mg Ritonavir ATV/r bei stark behandelten HIV-Patienten ähnlich effektiv sei wie Lopinavir/Ritonavir (LPV/r), jedoch gastrointestinal besser vertragen werde und nicht den Fettstoffwechsel beeinflusse, faßte Rockstroh die Ergebnisse dieser Zulassungsstudie auf einer Veranstaltung von Bristol-Meyers Squibb in Berlin zusammen.

In der Analyse der Daten aller Patienten lag mit ATV/r bei 53 Prozent die Viusmenge unter der Nachweisgrenze von 400 HIV-RNA-Kopien und bei 36 Prozent unter 50 Kopien. Mit LPV/r war dies bei 54 und 42 Prozent der Fall. Von den Patienten, die ATV/r erhielten, hatten weniger Durchfälle (3 Prozent versus 11 Prozent).

Mit LPV/r stiegen das Gesamtcholesterin um 6 und die Triglyzeride um 30 Prozent im Vergleich zum Ausgangswert, mit ATV/r sanken sie um 8 und 4 Prozent. Nach einer weiteren Studie störe Atazanavir nicht den Glukosestoffwechsel.

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