Übertragene HIV haben charakteristisches Profil

BIRMINGHAM (ple). HI-Viren, die bei Heterosexuellen auf den Partner übertragen werden, gehören offenbar zu einer kleinen Subgruppe aller Viren des Überträgers. Charakteristisch für diese Virusgruppe sind unter anderem kleine Hüllproteine, die für die Impfstoff-Entwicklung genutzt werden könnten.

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Die Erkenntnisse über die bei heterosexuellem Geschlechtsverkehr übertragenen Aids-Erreger haben US-Forscher um Dr. Eric Hunter von der Universität von Alabama in Birmingham bei der Untersuchung von acht Paaren in Lusaka in Zambia gewonnen (Science 303, 2004, 2019).

In der prospektiven epidemiologischen Studie fanden die Aids-Forscher heraus, daß die auf die Partner übertragenen Viren charakteristische molekularbiologische Eigenschaften haben. Dazu gehört, daß das Hüllprotein gp120, mit dem das Virus an Zellen andockt, deutlich kleiner als das aller anderen HI-Viren des Überträgers ist.

Die Wissenschaftler gehen davon aus, daß Aids-Erreger mit solchen verkleinerten Hüll-Proteinen deutlich leichter Zellen des Geschlechtspartners infizieren und sich auch leichter vermehren, als dies bei Viren mit normalen Hüllproteinen der Fall ist.

Darüber hinaus stellten die Forscher fest, daß die übertragenen HI-Viren deutlich empfindlicher auf neutralisierende Antikörper reagieren und von diesen leichter als andere Viren unschädlich gemacht werden können. Wer also bereits infiziert ist, wird so leicht nicht erneut durch ein anderes Virus infiziert.

Die Empfindlichkeit für neutralisierende Antikörper könnte nach Ansicht der Wissenschaftler für die Impfstoffentwicklung von Vorteil sein. Denn den Ergebnissen zufolge können bereits niedrigere Titer an neutralisierenden Antikörper als bisher vermutet ausreichen, den Aids-Erreger unschädlich zu machen.

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