Glitazon hemmt Lipoatrophie bei HIV-Kranken nicht

SYDNEY (ner). Das Antidiabetikum Rosiglitazon mindert nicht die Lipoatrophie und -dystrophie bei HIV-1-Infizierten mit antiretroviraler Therapie. Entsprechende Hoffnungen nach In-vitro- und kleineren klinischen Studien und Erfahrungen bei Diabetikern bestätigten sich unter kontrollierten Bedingungen nicht.

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Das berichten Dr. Andrew Carr vom St. Vincent’s Hospital in Sydney in Australien und seine Kollegen im "Lancet" (363, 2004, 429). Die australischen Aids-Forscher hatten 108 HIV-1-Kranke 48 Wochen lang mit 8 mg/d Rosiglitazon oder Placebo behandelt und die Fettmasse an den Extremitäten per DXA (Dual-energy X-ray absorptiometry) bestimmt. Dabei ergab sich kein signifikanter Unterschied zwischen den Gruppen.

Die Lipodystrophie tritt vor allem bei Therapie mit Proteasehemmern und nukleosidischen Reverse-Transkriptase-Hemmstoffen auf. Patienten, bei denen wegen der Lipodystrophie mit einer schlechten Compliance zu rechnen ist, sollten daher eher auf andere antiretrovirale Arzneien eingestellt werden, so Carr. Die Hoffnung, daß Thiazolidindione wie Rosiglitazon die Lipodystrophie mindern können, hatten sich aus positiven Erfahrungen etwa bei Diabetikern sowie aus pathobiochemischen Überlegungen ergeben.

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