Rasche HCV-Elimination ist Zeichen für Langzeiterfolg

MÜNCHEN (nsi). Die Behandlung von Patienten mit einer HCV/HIV-Koinfektion erfolgt zeitlich versetzt, je nach Immunstatus und Virusmenge im Blut: Entweder wird zuerst versucht, HCV zu eliminieren und dann eine HIV-Therapie begonnen, oder die HCV-Behandlung setzt ein, wenn die Zahl der HIV-RNA-Kopien medikamentös erheblich verringert wurde.

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Etwa 6000 Menschen sind Schätzungen zufolge in Deutschland chronisch sowohl mit dem Hepatitis-C-Virus als auch mit HIV-1 infiziert. Die Therapie bei chronischer Hepatitis C mit Ribavirin und pegyliertem Interferon-alpha (Peginterferon alfa 2a, Pegasys®) kann schon monoinfizierte Patienten erheblich belasten. Um so mehr gilt dies für Patienten mit einer HIV/HCV-Koinfektion, weshalb hier die Therapie zeitlich versetzt erfolgt.

Neue Studiendaten von Dr. Sophia Horster vom Klinikum Großhadern in München lassen vermuten, daß nur solche Patienten anhaltend - also mindestens sechs Monate - auf eine Hepatitis-C-Therapie ansprechen, bei denen die Virusmenge innerhalb von zwölf Wochen unter die Nachweisgrenze sinkt. Bislang galt ein Abfall der HCV-Kopien um mindestens zwei Log-Stufen binnen drei Monaten als Zeichen für ein Ansprechen.

"In unserer Studie mit 29 Patienten haben sogar nur diejenigen anhaltend angesprochen, die HCV innerhalb von vier Wochen eliminiert hatten", berichtete Horster bei den Münchner Aids-Tagen. Wenn die Virusmenge in den ersten drei Tagen der HCV-Therapie um mindestens 30 Prozent unter den Ausgangswert abfalle, stünden die Chancen für eine Viruseliminierung gut, so Horster bei einem Symposium des Unternehmens Hoffmann-La Roche.

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