Jede vierte HIV-Infektion wird früh erkannt

WIEN (ple). Immer mehr niedergelassene Ärzte erkennen frühzeitig die ersten Symptome einer HIV-Krankheit. So haben Infizierte die Chance, so früh wie möglich in HIV-Zentren von Aids-Spezialisten behandelt zu werden.

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Der Anteil der HIV-Infizierten, die schon bald - also Tage bis Wochen nach der Infektion - zum Aids-Spezialisten kommen, nimmt derzeit in Deutschland zu und liegt jetzt etwa bei 25 Prozent aller Neu-Infizierten. Darauf machte Professor Schlomo Staszewski von der Uni-Klinik Frankfurt am Main in einem Gespräch mit der "Ärzte Zeitung" beim Aids-Kongreß in Wien aufmerksam.

Der Wandel wurde möglich, weil immer mehr niedergelassene Ärzte aufgrund ungewöhnlicher Symptome den Verdacht auf eine HIV-Infektion schöpfen, etwa bei einer unspezifischen grippalen Infektion. Die häufigsten Symptome, die Hausärzte eine HIV-Infektion vermuten ließen, waren unklares Fieber, ungeklärte Durchfälle, begleitet von Lymphknotenschwellungen oder ZNS-Manifestationen, wie Staszewski sagte. Neurologische Störungen seien zum Beispiel eine Fazialisparese und periphere neurologische Störungen, etwa eine Schwäche im Arm. Vor allem die Kombination von unklarem Fieber und neurologischen Symptomen sollte gerade bei jüngeren Menschen den Verdacht auf eine HIV-Infektion lenken.

Weniger erfreulich ist, daß auch der Anteil jener HIV-Infizierten zunimmt, die erst dann zum Arzt gehen, wenn bereits erste Symptome der Immunschwäche vorhanden sind. Je nach HIV-Zentrum liegt der Anteil dieser Patienten in Deutschland bei bis zu 40 Prozent, wie Staszewski sagte. In den USA liege dieser Anteil in manchen Staaten, etwa in Alabama, noch höher.

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