Robert-Koch-Institut verschickt neue HIV-Bögen

BERLIN (cben). Das Robert-Koch-Institut in Berlin (RKI) verschickt derzeit neue HIV-Erhebungsbögen. Der Grund: Bei den alten Bögen haben viele Ärzte vergessen, die Meldung über die Erstinfektion auszufüllen. Für die Statistik sind diese Daten aber wesentlich.

Veröffentlicht:

"Ist dies der erste in Deutschland durchgeführte positive Bestätigungstest?", lautet die fett gedruckte und unterstrichene Frage im zweiten Block des Meldebogens. "Trotz dieser Hervorhebung glauben offenbar viele Ärzte, die Antworten ‚ja‘, "nein‘ oder ‚keine Angabe möglich‘, müßte vom Labor ausgefüllt werden", sagt Ulrich Marcus, Leiter der RKI-Abteilung für Infektionskrankheiten.

Doch wenn die Frage nicht beantwortet wird, können die Statistiker die Fälle nicht als Erstdiagnose werten - "entsprechend wenig Neuinfektionen tauchen in der Statistik auf", sagt Marcus. Oft greifen die RKI-Mitarbeiter auch zum Telefon, um direkt beim jeweiligen Arzt nachzufragen. "Aber das können wir nicht bei allen fraglichen Fällen leisten", sagte Marcus.

Das RKI erhält pro Jahr etwa 5500 HIV-Erhebungsbögen. Bei der Hälfte der Bögen fehlen die Meldungen über die Erstdiagnose. "Für eine aufschlußreiche Statistik brauchen wir klare Zahlen", sagt Marcus. "Deshalb haben wir den Erhebungsbogen neu zugeschnitten."

Bei den neuen Bögen wurde der zweite und dritte Block des Bogens mit der Frage über den letzten negativen HIV-Test zusammengefaßt. "Wir fragen jetzt explizit nach dem letzten negativen oder ersten positiven HIV-Test", sagt Marcus.

Mehr zum Thema

Interview

Wie toxische Männlichkeit der Gesundheit von Männern schadet

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Wo lang im Gesundheitswesen? Der SVR Gesundheit und Pflege empfiehlt mehr Richtungspfeile für alle Akteure.

© StefanieBaum / stock.adobe.com

Sachverständigenrat Gesundheit und Pflege

Gesundheitsweise empfehlen Primärversorgung für alle – und Quotierung der Weiterbildung

„Wenn die Politik Wissenschaftlern sagen würde, wir wollen dieses oder jenes Ergebnis, ist das Propaganda.“ Klaus Überla – hier im Treppenhaus seines Instituts – über Einmischungen aus der Politik.

© Patty Varasano für die Ärzte Zeitung

Interview

STIKO-Chef Überla: RSV-Empfehlung kommt wohl bis Sommer

Dr. Iris Dötsch Fachärztin für Innere Medizin, Diabetologin und Ernährungsmedizinerin hat die Hauptstadtdiabetologinnen, eines neues Netzwerk für Frauen in der Diabetologie, gegründet.

© snyGGG / stock.adobe.com

Hauptstadtdiabetologinnen

Ein Netzwerk für Diabetologinnen