Labormedizin - entscheidend im Kampf gegen Aids
BREMEN (HL). Auf die Bedeutung der HIV-Diagnostik bei der Prävention von AIDS hat der Verband der Diagnostica-Industrie zur AIDS-Konferenz der EU-Gesundheitsminister in Bremen hingewiesen.
Rund ein Drittel aller HIV-Infizierten wisse nichts von seiner Ansteckung und könne daher weder seine Sexualpartner schützen noch selbst rechtzeitig von einer Behandlung profitieren.
Verbandsgeschäftsführer Dierk Meyer-Lüerßen plädierte dafür, dass Aids-Diagnostik zu einem festen Bestandteil der Routine-, Schwangerschafts- und Vorsorge-Untersuchung zumindest bei Risikogruppen werden sollte. Im Jahr 2005 seien 60 Prozent aller Infektionen auf heterosexuelle Kontakte zurückzuführen gewesen - HIV sei also nicht allein ein Problem von Homosexuellen.
Die Labordiagnostik habe entscheidenden Anteil daran, dass seit 1985 die Infektionsrate durch Bluttransfusionen gesunken und dass durch vorsorgliche Testung Schwangerer die Zahl infizierter Neugeborener rückläufig sei.