In Deutschland wieder mehr Menschen mit HIV infiziert

BERLIN (ple). Die Zahl der Menschen in Deutschland, bei denen im vergangenen Jahr erstmals eine Infektion mit dem Aids-Erreger HIV diagnostiziert worden ist, ist im Vergleich zum Vorjahr erneut leicht gestiegen. 2006 wurden insgesamt 2611 HIV- Diagnosen an das Robert-Koch-Institut (RKI) in Berlin gemeldet.

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Die größte Gruppe der Menschen, die sich mit HIV angesteckt haben, sind Männer, die Sex mit Männern haben. Mit 1358 Männern stellten sie einen Anteil von inzwischen mehr als 60 Prozent, wie das Berliner Institut mitteilt (Epid Bulletin, Sonderausgabe A v. 29. 5. 2007). Nicht bei allen HIV-Infizierten ist bekannt, wie sie sich angesteckt haben: Die Daten beziehen sich auf den Anteil von 85 Prozent der HIV-Infizierten, bei denen der Infektionsweg bekannt ist.

Erstmals seit dem Jahr 2001 bilden Menschen, die sich auf heterosexuellem Wege mit dem Aids-Erreger angesteckt haben, mit einem Anteil von 17 Prozent die zweitgrößte Gruppe. Sie stammen nicht aus Ländern, in denen HIV in der Bevölkerung weit verbreitet ist (Hochprävalenzländer). Der Anteil der HIV-Neudiagnosen bei Menschen aus den Hochprävalenzländern liegt bei 14 Prozent. Das RKI geht davon aus, dass sich der überwiegende Teil der Menschen aus diesen Ländern in ihrem Herkunftsland infiziert haben.

Seit dem Jahr 1982, in dem in Deutschland mit der Erfassung der Daten zu HIV und Aids begonnen wurde, haben fast 25 000 Menschen das Vollbild Aids entwickelt. Mit einer Zahl von mehr als 21 500 sind davon vor allem Männer betroffen. Mehr als 13 500 Aids-Patienten sind bereits an den Folgen der Erkrankung gestorben. Das RKI hat dabei die Daten aus Städten mit mehr als 250 000 Einwohnern berücksichtigt. Ende 2006 waren etwa 56 000 Menschen in Deutschland mit HIV Infiziert, darunter sind 47 000 Männer.

Weitere Infos zu HIV unter http://www.rki.de

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