Bei Lopinavir ist Lipoatrophie eher selten

FRANKFURT AM MAIN (awa). Ein Verlust des subkutanen Fettgewebes im Gesicht, an Armen, Beinen und Gesäß ist mit manchen Therapien gegen HIV assoziert. Diese belastenden Effekte sind bei dem verstärkten Proteasehemmer Lopinavir (Lopinavir/r) seltener als beim Nicht-Nukleosid-Analogon (NNRTI) Efavirenz.

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Die Auswertung der metabolischen Parameter der multizentrischen, offenen Studie ACTG (Aids Clinical Trial Group) 5142 hat Dr. Stephan Klauke aus Frankfurt am Main bei einer Veranstaltung von Abbott in Frankfurt am Main vorgestellt. Sie hat ergeben, dass eine Lipoatrophie bei dem mit Ritonavir verstärkten Protease-Hemmer (PI) Lopinavir/r (LPV/r; Kaletra®) seltener auftritt als mit dem NNRTI Efavirenz (EFV).

In der Studie erhielten 753 bisher nicht behandelte Patienten 96 Wochen lang LPV/r oder EFV mit je zwei NRTI oder die NRTI-sparende Therapie LPV/r/ EFV. In der EFV-Gruppe trat bei 32 Prozent eine Lipoatrophie auf, in der LPV/r-Gruppe bei 17 Prozent und in der LPV/r/EFV-Gruppe bei 9 Prozent. Lipoatrophie war definiert als über 20 Prozent Verlust an Extremitätenfett.

Klauke wies darauf hin, dass der Unterschied unabhängig von den NRTI d4T, AZT und Tenofovir war. Die Raten einer Lipoatrophie waren am geringsten, wenn keines der Thymidin-Analoga, dafür aber Tenofovir in der Therapie enthalten war. Die Studie hat begonnen, als noch generell Thymidin-Analoga in der Erst-Therapie verwendet wurden. Inzwischen geschehe das nur noch in Ausnahmen, so Klauke.

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