HIV-Therapie: ART greifen immer besser

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Immer mehr HIV-Infizierte erreichen mit antiretroviralen Therapien eine dauerhafte Virussuppression, wie neue Daten aus den USA zeigen. Problemkinder sind aber immer noch Drogenabhängige und Jugendliche.

PHILADELPHIA (BS). Jahr für Jahr sprechen mehr Patienten auf ART an, wie die Auswertung der Krankenakten von 32.483 Patienten aus zwölf US-Kliniken ergab (JAMA 2012; 308: 339).

Eine anhaltende Virussuppression erreichten im Jahr 2001 nur 45 Prozent der Patienten - im Jahr 2010 waren es immerhin 72 Prozent.

Dabei war eine anhaltende Suppression der Viruslast definiert als eine Kopienzahl von maximal 400 pro ml Blutplasma bei jeder von im Mittel drei jährlichen Messungen.

Das Ziel der ART ist heute zwar, die Zahl der Genomkopien unter die Nachweisgrenze von 50/ml zu senken. Im untersuchten Zeitraum waren jedoch nicht immer Tests mit entsprechend hoher Sensitivität verfügbar.

Der Grund für das verbesserte Ansprechen auf die ART liegt wahrscheinlich in der Einführung neuer Medikamente und Fixkombinationen, mit denen die Wirksamkeit, Sicherheit und Verträglichkeit der Therapie gesteigert werden konnten.

Nicht alle Patienten erreichen das Ziel

Trotz der Erfolge, das betonen auch die Studienautoren, hatten in den Jahren 2008 bis 2010 nur 64 bis 72 Prozent der Patienten übers Jahr hinweg eine Viruslast unter 400/ml.

In anderen Studien für denselben Zeitraum liegen die Raten zwar mit 77 bis 87 Prozent etwas höher, allerdings wurde hier der mediane oder der letzte Messwert der Viruslast zugrunde gelegt.

Vor allem bei jüngeren Patienten (Alter unter 40 Jahren) und bei Patienten, die sich Drogen injizieren, wurden in der US-Studie schlechtere Ansprechraten auf die ART beobachtet.

Außer Therapie-Resistenz und Therapie-Unverträglichkeit könnte in diesen Patientengruppen vor allem auch mangelhafte Adhärenz den Nutzen der ART zunichtemachen.

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