Welt-Hämophilie-Tag

Vertreter der Bluter fordern Entschädigung

Am 17. April ist Welthämophilietag. Aus diesem Anlass wird Entschädigung für Opfer von HIV- und HCV-Infektionen durch Blutprodukte gefordert.

Veröffentlicht:

HAMBURG. Zum Welthämophilietag lenkt die Deutsche Hämophiliegesellschaft (DHG) die Aufmerksamkeit auf die Opfer des Blutskandals in den 70er und 80er Jahren (Infos: www.dhg.de).

Damals wurden etwa 4500 Bluter in Deutschland durch verunreinigte Gerinnungspräparate mit HIV und/oder HCV infiziert.

Die HIV-infizierten Bluter erhalten seit 1995 von der "Stiftung Humanitäre Hilfe für durch Blutprodukte HIV-infizierte Personen" monatliche Zahlungen, so die DHG.

Allerdings werden die Mittel der Stiftung im Jahr 2017 aufgebraucht sein. Da viele Patienten auf die finanzielle Hilfe angewiesen sind, fordert die DHG den Bund sowie die beteiligten Pharmafirmen dazu auf, die Fortführung der Stiftung sicherzustellen.

Im Gegensatz zu den HIV-infizierten Hämophilen haben die HCV-infizierten Bluter - trotz identischer Infektionsursache - bislang keinerlei Entschädigung erhalten, kritisiert die DHG. Und das, obwohl durch HCV verursachte Leberschäden wie Leberzirrhose und Leberkrebs mittlerweile die Haupttodesursachen bei Blutern seien.

Daher dringt die Fachgesellschaft darauf, dass auch für die HCV-infizierten Hämophilen eine humanitäre Entschädigungsregelung gefunden wird. Mitglieder aller im Bundestag vertretenen Parteien unterstützten inzwischen die Forderung, so die DHG.

"Nun hoffen wir, dass endlich Bewegung in die Sache kommt, bevor es für die Betroffenen zu spät ist", so DHG-Vorstand Werner Kalnins. (eb/eis)

Mehr zum Thema

Aids- und Infektiologietage

Die wichtige Rolle der Hausärzte in der HIV-Behandlung

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Ambulantisierung

90 zusätzliche OPS-Codes für Hybrid-DRG vereinbart

Doppel-Interview

BVKJ-Spitze Hubmann und Radau: „Erst einmal die Kinder-AU abschaffen!“

Interview

Diakonie-Präsident Schuch: Ohne Pflege zu Hause kollabiert das System

Lesetipps
Der Patient wird auf eine C287Y-Mutation im HFE-Gen untersucht. Das Ergebnis, eine homozygote Mutation, bestätigt die Verdachtsdiagnose: Der Patient leidet an einer Hämochromatose.

© hh5800 / Getty Images / iStock

Häufige Erbkrankheit übersehen

Bei dieser „rheumatoiden Arthritis“ mussten DMARD versagen