Malaria-Risiko muß ganz individuell erörtert werden

NEU-ISENBURG (ug). Ein sehr persönliches Beratungsgespräch sollten Ärzte mit allen führen, die in ein Malaria-Gebiet reisen wollen. Das ist nötig, um die Prophylaxe-Empfehlung an das individuelle Risiko anzupassen.

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Die fachkundige Nutzen-Risiko-Abwägung steht im Mittelpunkt der überarbeiteten Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Tropenmedizin und Internationale Gesundheit (DTG) zur Malaria-Vorbeugung. Viele Faktoren bestimmen das individuelle Risiko. Wer etwa in Südafrika sich nur in Kapstadt aufhält, hat kein Malaria-Risiko.

Wer aber eine Rundreise durch das Land macht und auch auf Safari in Nationalparks gehen möchte, für den sieht das anders aus. Im Einzelfall können sogar vom Standard abweichende Empfehlungen notwendig werden. Entscheidend für die beratenden Ärzte ist also, stets auf dem laufenden zu sein, was die aktuellen Risiken in den Reiseländern angeht.

Die DTG geht in ihren neuen Empfehlungen stärker auf das individuelle Risiko ein als bisher. Es wird auch mehr auf malariafreie Gebiete und Städte in Ländern hingewiesen, die in anderen Regionen ein Risiko für Malaria haben. Und bei einer Saisonalität für Malaria werden konkrete Monatsangaben gemacht.

Neu ist eine Korrelation zwischen Reisedauer und Medikation zu Prophylaxe oder Stand-by für häufig besuchte Reiseziele wie Indien, Indonesien, Nepal oder Thailand: Medikation ist nur nötig bei einem Aufenthalt von mehr als sieben Tagen im Malaria-Gebiet.

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