Starke Zunahme von Infektionen mit Hantaviren

BERLIN (ddp). Hantavirus-Infektionen nehmen weiter zu: Bis Ende Mai wurden bundesweit 526 Erkrankungen dem Robert Koch-Institut in Berlin gemeldet, davon allein 405 aus Baden-Württemberg. Das sind über siebenmal so viele wie im gesamten Jahr 2006 mit 73 Erkrankungen.

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Die in Deutschland häufige Pu-umala-Variante von Hantaviren wird durch Rötelmäuse verbreitet, die sich stark vermehrt haben. Die Mäuse leben in Laubwäldern und waldnahen Gärten. Außer auf der Schwäbischen Alb häufen sich Erkrankungen in der Eifel und im Bayerischen Wald. Mehrere Erkrankungen wurden auch aus Rheinland-Pfalz und Niedersachsen gemeldet, einzelne Erkrankungen aus Hessen, Brandenburg, Sachsen, Thüringen, Berlin und Mecklenburg-Vorpommern.

Die Viren verbreiten sich über getrockneten Mäusekot oder -Urin in Staub. Werden die Partikel eingeatmet oder kommen sie in Kontakt mit Hautwunden kommt es zur Infektion. Auch durch Mäusebisse ist eine Ansteckung möglich. Symptome treten 10 bis 20 Tage nach der Infektion auf: Fieber, Abgeschlagenheit, Krankheitsgefühl, Muskel- und Gelenkbeschwerden sowie Kopfweh. Aber auch ein (meist reversibles) Nierenversagen ist möglich. "Von unseren 20 Hantavirus-Patienten hatten zwei Blutungen, höhergradiges Nierenversagen und eine Pankreatitis", so Dr. Achim Konrad, Chefarzt in der Albklinik in Münsingen: "Beide haben sich jedoch komplett erholt."

Zur Prophylaxe sollten Menschen Kontakt mit Mäusen meiden. Beim Reinigen von Schuppen oder Scheunen sollten wenig Staub aufgewirbelt und Atemschutz sowie Einweghandschuhe getragen werden. Eine erhöhte Infektionsgefahr besteht auch bei Arbeiten im Wald und mit Holz.

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