Kommentar zu Zika
Weiter Weg zur Vakzine
NEU-ISENBURG. Wie groß das Ausmaß der gesundheitlichen Bedrohung durch Zika-Viren in Lateinamerika ist, wird erst in einem halben Jahr abzuschätzen sein. Mit Spannung werden hier die Ergebnisse von Untersuchungen mit erkrankten Schwangeren in Kolumbien erwartet.
Von den Studien erhofft man sich zum einen eine endgültige Antwort auf die Frage nach der möglichen Teratogenität des Virus. Zum anderen könnte es Aufschluss darüber geben, in welcher Phase der Schwangerschaft die Infektion besonders gefährlich ist, und ob es Kofaktoren für die möglichen Fehlbildungen bei Ungeborenen gibt.
Auch der Bedarf an Prävention ließe sich durch die Studienergebnisse aus Kolumbien besser abschätzen.
Schutz für Schwangere vor der Erkrankung über die Vermeidung von Mückenstichen hinaus ist noch viel weiter entfernt. Außer Maßnahmen gegen Überträgermücken könnte nämlich nur ein Impfstoff die Mücken-übertragene Krankheit deutlich eindämmen.
Anders als bei Ebola im letzten Jahr gibt es bei Zika aber noch keine Studiendaten oder experimentellen Impfstoffe, auf die sich aufbauen ließe. Die Suche nach Antigenen für Impfstoffkandidaten und die folgende klinische Prüfung wird daher eher Jahre als Monate dauern.